Frage an Mieke Senftleben von Tanja S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Liebe Frau Senftleben,
die Schulpolitische Reform der Oberschulen mit den Sekundarschulen fand ich auf anhieb sehr gut. Wie es hieß, sollte dieses System ja dazu beitragen, dass den Schülern die gleichen Chancen offen gehalten werden! Nachdem aber nun viele der Sekundarschulen als wichtigstes Aufnahmekriterium den Notendurchschnitt nimmt und der so hoch liegt, dass hauptsächlich Schüler mit gymnasialer Empfehlung aufgenommen werden und der Rest dann auf die minimale Möglichkeit des Lossystems hoffen kann, ist die Chancengleichheit und die geplante Durchmischung von guten und weniger guten Schülern wohl nicht mal im Ansatz gegeben.
Sind da Änderungen zu erwarten?
Mit freundlichen Grüßen
T.S-Z
Sehr geehrte Frau Skladnikiewicz-Ziemer,
wir haben den Senat heftig dafür kritisiert, dass er die Schulen wegen einer überhasteten Schulstrukturreform aus Zeitgründen zu einer fast durchgängigen Durchschnittsnotenregelung gedrängt hat. Wenn nur jede sechste Schule nach schulprofilbezogenen Kriterien die Schüler auswählt, hat der Senat hier der von uns immer schon geforderten Stärkung der Schulprofile deutlichen Schaden zugefügt.
Wir fordern, dass die Schulen ihre Plätze ohne eine Losquote nach diskriminierungsfreien schulprofilbezogenen Kriterien vergeben, damit Kinder auf die Schule kommen können, die optimal zu ihren Begabungen und Talenten passt. Wir sehen den Schulsenator hier eindeutig in der Pflicht, die Stärkung der Schulprofile auch durch unterstützende rechtliche Beratungen der Schulen bei der Aufstellung der schulprofilspezifischen Aufnahmekriterien zu unterstützen. Die derzeit durchgedrückte rot-rote Durchschnittsregelung ist ein Armutszeugnis für eine vielfältige Berliner Bildungslandschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Mieke Senftleben