Sehr geehrter Herr Piazolo, wieso hat Ihre Partei dazu beigetragen, dass bayerische Grund- und Mittelschullehrkräfte trotz gleicher Arbeit weiterhin weniger Gehalt bekommen als Gymnasiallehrkräfte?
Besonders Sie müssten um die steigenden Herausforderungen des Lehrerberufs insbesondere in Grund- und Mittelschulen wissen und sich für ein gerechtes System einsetzen. Laut BLP von 2021 werden in bayerischen Grundschulen bis 2027 etwa 1880 neue Lehrkräfte gebraucht. Ich prognostiziere, dass die Bewerberzahlen auch wegen der Ungleichheit weiter dramatisch einbrechen werden. Dass Bayern noch immer hinterherhinkt und stattdessen auf Quereinsteiger setzt, ist ein Schlag ins Gesicht der weit über der Belastungsgrenze arbeitenden Lehrkräfte mit pädagogischer Ausbildung und eine Gefahr für gute Bildung.
Stellen Sie sich vor, Sie als bayerischer Kultusminister würden ein niedrigeres Gehalt bekommen als ein Landesminister eines anderen Resorts, obwohl diese Lücke in 8 anderen Bundesländern längst geschlossen wurde. Würden Sie dies nicht auch ungerecht empfinden? Haben Sie nicht letztendlich auch den fleißigen Grundschullehrkräften zu verdanken, Kultusminister werden zu können?
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Frage. Wie Sie richtigerweise schreiben, setzen sich alle Lehrkräfte in Bayern in großem Maße für die Schülerinnen und Schüler ein und sind damit für das hohe Bildungsniveau an bayerischen Schulen hauptverantwortlich. Diese Aussage schließt die Lehrkräfte an der Mittel- und Grundschule selbstverständlich mit ein. Aus diesem Grund haben sich die FREIEN WÄHLER und insbesondere meine Person seit geraumer Zeit für eine Angleichung der Gehälter der Lehrkräfte eingesetzt. Lange stießen wir mit dieser Forderung beim Koalitionspartner jedoch auf taube Ohren. Wie Sie sicherlich inzwischen mitbekommen haben, ist der Koalitionspartner in Bayern jedoch auf die Linie der FREIEN WÄHLER umgeschwenkt und befürwortet eine Angleichung der Gehälter der Lehrkräfte. Auch wenn die Ankündigung noch Spielraum für Verbesserungen lässt, sind wir froh, dass die gerechtfertigte Angleichung vorgenommen werden soll und sehen dies als Erfolg unserer hartnäckigen Arbeit. Darüber hinaus werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Umsetzung möglichst bald und übergreifend erfolgt.
Viele Grüße
Michael Piazolo
Weitere Fragen an Michael Piazolo
Im Ergebnis kann ich Ihnen mitteilen, dass Bildungsleistungen wie bisher unverändert umsatzsteuerlich begünstigt werden, auch durch die im Gesetzentwurf vorgesehene Neuregelung.
Ich bin Mitglied des Bayerischen Landtags und strebe keinen Sitz im Europäischen Parlament an, weshalb ich auch nicht kandidiere und damit nicht zur Wahl stehe.
Prinzipiell kann ich Ihren Wunsch nach einem Verbot der Partei AfD verstehen und nachvollziehen.
Das bereits in 2023 erreichte Rekordniveau der sozialen Wohnraumförderung mit einer Wohnbaumilliarde werden wir verstetigen, um für den Wohnungsbau eine verlässliche Investitionsperspektive zu schaffen. Wir wollen, dass vom Land geförderter und mit Belegungs- und Mietpreisbindungen versehener neuer Wohnraum mit bereits bestehenden Wohnungen getauscht werden kann.