Frage an Michael Gwosdz von Eva T. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Gwosdz!
Auf Folie 10 der aktuellen Präsentation der Schulbehörde stellte Frau Senatorin Goetsch gestern Ergebnisse der veralteten Pisastudie 2003 dar und legte sie ihrer Argumentation für die Einführung der Schulreform zugrunde. Inzwischen liegt längst Pisa 2006 vor, die deutlich andere und positivere Ergebnisse und Entwicklungen zeigt. Warum werden den Hamburger Bürgern nicht die aktuellen Ergebnisse präsentiert?
Sehr geehrte Frau Terhalle-Aries,
wenn ich mir die aktuelle Präsentation unter http://schulreform.hamburg.de/contentblob/2202324/data/praesentationschulveranstaltung.pdf ansehe, sehe ich dort als Folie 10 eine Darstellung, die auf den Ergebnisse im Bereich Naturwissenschaften aus der PISA-Studie 2006 beruht. Die Präsentation wird allerdings auch immer wieder aktualisiert.
Die PISA-Studie 2003 hatte den Schwerpunkt Mathematik, 2000 stand die Lesekompetenz im Mittelpunkt, 2006 standen die Naturwissenschaften im Zentrum. In der Tat schnitt Deutschland dort in den Schülerleistungen etwas besser ab als bei Mathematik und 2003 und Lesekompetenz 2000. In allen drei Studien kann man aber eines erkennen: eine sozial ausgewogene Verteilung von Bildungschancen und gleichzeitig auch noch starke Schülerleistungen gibt es nur in integrierten Schulsystemen, die auf eine frühe Aufteilung der Kinder verzichten. Die frühe Aufteilung der Kinder nach der 4. Klasse führt in keinem bekannten Schulsystem dazu, dass wir starke Schülerleistungen und faire Bildungschancen vorfinden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Gwosdz