Sehr geehrter Herr Frieser, der demographische Wandel der Gesellschaft ist ein großes Thema für Sie. Wie sehen Sie die Zuwanderung aus dem sog. Globalen Süden in diesem Zusammenhang? Herzlichen Dank!
Sehr geehrte Frau. D.,
vielen Dank für Ihre Frage. Es besteht kein Zweifel, dass die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel, die in den kommenden Jahren immer schneller auf unsere Gesellschaft zukommen werden, nicht ohne Zuwanderung aus anderen Ländern zu lösen sind. Der Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungssysteme spüren derzeit nur die allerersten Ausläufer einer Schieflage, die sich aus der deutschen Altersstruktur zwangsläufig ergibt.
Als Union bekennen wir uns zur Zuwanderung, pochen im Gegensatz zur Ampelkoalition aber auf die Notwendigkeit einer aktiven Steuerung und drängen insbesondere auf eine klare Trennung zwischen Asylmigration und Arbeitsmigration.
Die derzeit ungebremste irreguläre Migration gefährdet den gesellschaftlichen Rückhalt für die humanitäre Verantwortung Deutschlands, Schutzsuchenden zu helfen. Damit die Integration der tatsächlich Schutzberechtigten in Deutschland gelingen kann, muss die irreguläre Migration schnell verringert werden. Dafür haben wir als Bundestagsfraktion umfangreiche Reformvorschläge erarbeitet, die unter anderem Asylverfahren an den EU-Außengrenzen und Transitzonen an den deutschen Binnengrenzen beinhalten.
Für die Arbeitsmigration fordern wir den Aufbau einer neuen zentralen Einwanderungsagentur, um die Fachkräfteeinwanderung endlich zu beschleunigen. Das BAMF und die Ausländerbehörden sollen sich mit ihrer Expertise künftig ausschließlich um den Asylbereich kümmern, während eine neue Bundesagentur die Fachkräfteeinwanderung professionell und schnell organisiert. Von der Visavergabe, über die Anerkennung ausländischer Qualifikation bis hin zur Anwerbung im Ausland soll diese neue Agentur die qualifizierte Arbeitsmigration nach Deutschland stärken.
Beste Grüße
Michael Frieser