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Michael Frieser
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Frage von Toralf B. •

Frage an Michael Frieser von Toralf B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Frieser,

meine Frau hat sich die Schilddrüse entfernen lassen und benötigt permanent Tabletten, konkret L-Thyroxin 88 von 1a Pharma.
Nun stellt sich seit mittlerweile 3 Monaten das Probleme, daß unsere Apotheken Lieferengpässe haben und Rezepte nicht bedienen können.
Das bringt extremen psychischen Stress mit sich und es ist nicht absehbar, wann die Medikamente wieder normal verfügbar sind.

Könnten Sie sich der Sache einmal annehmen und im besten Fall weiterhelfen?

Vielen Dank und beste Grüße,
T. B.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Brückner,

Danke für Ihre Nachricht. Ich kann nachvollziehen, dass die geschilderte Lage für Sie und Ihre Frau sehr belastend ist.

Schilddrüsenarzneien gehören zu den Medikamentengruppen, die immer wieder von Lieferengpässen betroffen sind. Im Zuge der Corona-Krise hat sich die Situation in einigen wenigen Bereichen verschärft.

Als Politik haben wir das Problem erkannt und handeln. Bereits im Februar haben wir im Bundestag eine Änderung des Arzneimittelgesetzes beschlossen, um Lieferengpässe zu vermeiden:
Hersteller können jetzt verpflichtet werden, über Lagerbestände, Produktion und Absatzmenge bestimmter Arzneimittel zu informieren. Diese helfen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, die Versorgungslage besser einschätzen und angemessen reagieren zu können.
Bei Engpässen kann angeordnet werden, dass größere Mengen der Medikamente auf Vorrat gelagert werden müssen. Zudem wird die Versorgungslage von einem Beirat beim BfArM kontinuierlich beobachtet und bewertet. Der Beirat berät die Bundesbehörden beim Ergreifen entsprechender Gegenmaßnahmen.
Im Falle von Lieferschwierigkeiten bei einzelnen preisgünstigen Medikamenten können Apotheken auch teurere Präparate mit gleichem Wirkstoff ausgeben. Die Mehrkosten übernimmt dann die Krankenkasse.

Bundesgesundheitsminister Spahn hat zudem angekündigt, dass die Rückholung der Produktion wichtiger Arzneimittel von Asien nach Europa ein Schwerpunktthema der deutschen Ratspräsidentschaft ab 01. Juli sein wird. Demnach braucht es Anpassungen beim europäischen Vergaberecht und finanzielle Anreize für Unternehmen, Wirkstoffe in Deutschland oder Europa zu produzieren, um die Abhängigkeit von der Herstellung in Indien und China zu reduzieren. Die CSU und die bayerische Staatsregierung unterstützen dieses Ziel ausdrücklich.

Für die ganz persönliche Situation Ihrer Frau sind der behandelnde Arzt sowie der Apotheker Ihres Vertrauens sicherlich der richtige Ansprechpartner.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Frieser

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