Frage an Michael Frieser von Ronald W. B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Frieser,
ich habe eine Frage zum Gesundheitshandwerk:
Das Gesundheitshandwerk sieht sich trotz Meisterzwang in vielen Bereichen dem Wettbewerber ´Internet´ ausgesetzt.
Beispiel Augenoptik: Brillen und Kontaktlinsen werden vermehrt online verkauft. Die Folgen für den Verbraucher: Er hat eine oftmals nicht ordnungsgemäß angepasste Sehhilfen (Gefährdung der Öffentlichkeit z.B. im Straßenverkehr) und er riskiert seine Augengesundheit. Folge für den Gesundheitshandwerker: Er verliert seine Kunden ans Internet oder er muss extrem niedrig kalkulieren. In beiden Fällen ist seine Existenz und damit langfristig auch die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung gefährdet.
Wie also positionieren Sie sich zum Verkauf von Medizinprodukten über das Internet?"
Ich führe übrigens seit 17 Jahren ein eigenes Augenoptik-Fachgeschäft, beschäftige eine Augenoptik-Gesellin und bilde einen Lehrling aus.
Sehr geehrter Herr Brunner,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich kann Ihre Sorge nachvollziehen. Ich bin selbst Brillenträger und kaufe die dafür notwendigen Produkte ausschließlich im Fachhandel. Im Bereich der Augenoptik kann jeder Kunde Standardprodukte allerdings auch in Drogerie kaufen. Medizinisch anzupassende Produkte oder notwendige Hilfsmittel, um die Sehstärke zu verbessern, können und sollen jedoch nur beim fachkundigen Optiker mit optimaler Beratung gekauft werden. Daher ist grundsätzlich ein Verkauf von Brillen oder Kontaktlinsen via Internet nicht verbietbar. Eine stärkere Aufklärung, dass wirklich sichere Produkte allein beim Fachhandel verfügbar sind, halte ich allerdings für richtig und will mich auch gerne dafür einbringen, sollte ich in den Deutschen Bundestag gewählt werden. Dabei sind aber auch die Fachverbände gefordert.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Michael Frieser