Frage an Mechthild von Walter von Birgit O. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau von Walter,
Die ödp ist die einzige Partei, die keine Firmenspenden annimmt.
Sie hat edle Motive dafür :
Sie will die ethische Regeln in der Politik, unbeeinflusst von jeder Einflussnahme über Firmenspenden. Die ödp versteht sich als "parlamentarischer Arm" der Umweltbewegung, als ein nützliches Werkzeug z.B. für jemandem, der zwar in einem Verein aktiv ist, aber absolut nichts mit Parteien zu tun haben will. Diese dienende Funktion der Parteien herauszustellen ist wichtig, um die generelle Parteienverdrossenheit abbauen zu helfen. Das funktioniert natürlich eigentlich nur bei unabhängigen Parteien, die sich nicht durch Firmenspenden kaufen lassen..
Das ist sicherlich eine sehr noble Einstellung. Ich denke aber, dass diese edle Gesinnung von den meisten Menschen nicht anerkannt wird, dass die ödp dadurch großteils unbekannt und dadurch weniger erfolgreich bleibt. Sie hat zur Folge, dass die ödp in den Berichten der Medien nicht erwähnt wird , (weil sie keine Anzeigen schalten kann, die den Medien Geld bringen).
Es ist eben nun mal so in unserer Gesellschaft, dass ohne Geld nichts geht. Nur wer Geld hat kann mitmischen. Geld regiert die Welt.
Deshalb meine ich, man könnte z.B. Solarworld nahelegen, die ödp zu unterstützen, die dieselben Ziele ( regenerierbare Energieerzeugung) dann politisch einsetzt.
Was denken Sie zu diesen 2 kontroversen Standpunkten ?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Birgit Oswald
Sehr geehrte Frau Oswald,
vielen Dank für Ihre Frage! Ich kann ihre Überlegungen zu der Praxis der ÖDP, prinzipiell keine Spenden von Firmen/Konzernen anzunehmen, gut verstehen - wir haben auch lange diskutiert, bevor wir uns für diese konsequente Haltung entschieden haben.
Hier konsequent zu bleiben, erscheint mir aber sehr wichtig. In dem Moment, in dem wir Spenden von Firmen annehmen würden, hätten wir uns der Möglichkeit beraubt, immer und immer wieder zu fordern, dass die Praxis der Firmenspenden verboten werden muss, weil sie eine Art legalisierte Korruption ist. Dass es sich bei uns um Spenden von Firmen handeln würde, die unsere - also vernünftige - Ziele vertreten, würde erstens nicht wahrgenommen und zweitens könnten die anderen Parteien mit dem gleichen Argument Spenden entgegennehmen - das Festhalten der CSU/CDU an Atomenergie wäre dann der Grund für die Annahme von Spenden von E.on und Co.
Die Medien würden auch dann sehr spärlich über uns berichten, wenn wir das nötige Geld hätten, um große Anzeigen zu schalten - mit den Anzeigenetats der großen Firmen könnten wir nämlich nicht mithalten. Wer, wie die ÖDP, eine Änderung des Lebens- und Wirtschafts- weise für notwendig hält, um das Überleben von uns und den kommenden Generationen zu sichern, muss mit der Gegenreaktion der jetzt Mächtigen rechnen. Wir wachsen trotzdem und sind für Menschen, die uns schätzen, weil wir unabhängig, konsequent und lebensfreundlich sind, eine echte Alternative und ein Hoffnungsträger.
Und wer etwas gegen die Korruption in Deutschland unternehmen und sich für zukunftsfähige Politik einsetzen will, kann immer als Privatperson der ÖDP eine Spende zukommen lassen: Spendekonto: Konto-Nr. 74 080, BLZ 790 900 00 bei der VR-Bank Würzburg.
Freundliche Grüße
Mechthild v. Walter
Stadträtin in München