Frage an Matthias W. Birkwald von Hans-Joachim H. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Birkwald!
Wie sieht das Konzept der solidarischen Mindestrente bei den Linken konkret aus? Nach welchen Kriterien würden die Linken so eine solidarische Mindestrente vergeben?
Mit freundlichen Grüßen
Hajo Hagen
Lieber Herr H.,
herzlichen Dank für Ihre Frage!
Das Konzept der Solidarischen Mindestrente habe ich gemeinsam mit unserem Parteivorsitzenden Bernd Riexinger entwickelt und veröffentlicht.
Sie finden es unter diesem Link http://www.matthias-w-birkwald.de/article/1167.solidarische-mindestsrente-statt-altersarmut.html
Mit der immer auch strategischen Forderung nach einer einkommens- und vermögensgeprüften Solidarischen Mindestrente für alle, die sie benötigen, will DIE LINKE Druck aufbauen und Aufmerksamkeit erreichen: Druck in Richtung auf ein wieder lebensstandardsicherndes Niveau der gesetzlichen Rente und Aufmerksamkeit für die Folgen von prekären, durchlöcherten Erwerbsbiografien für die Altersvorsorge.
Denn: Stärkt es nicht vielmehr das Vertrauen in die gesetzliche Rente und die Institution der Deutschen Rentenversicherung, wenn sie ein Mindestleistungsniveau sichert und das Prinzip der beitragsbezogenen Leistungsgerechtigkeit erst über dieser Mindestgrenze zum Tragen kommt?
Wenn alle Menschen mit Erwerbseinkommen obligatorisch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und gleichzeitig sicher sein können, dass sie im Alter nicht in Armut werden leben müssen, dann erhöht das doch die Legitimität der gesetzlichen Rentenversicherung und schwächt sie nicht, oder? Erhöht eine hohe Solidarische Mindestrente nicht viel mehr den Druck auf die gesetzliche Rentenversicherung, auch für die durchschnittlich und gut Verdienenden zu einem lebensstandardsichernden Niveau zurückzukehren?
Liebe Grüße aus Köln,
Matthias W. Birkwald