Wie möchten Sie die Situation für Post Covid, Post Vac und ME/CFS Betroffenen verbessern?
Sehr geehrte Frau Engelhardt-Kopf,
falls Sie künftig Regierungsverantwortung übernehmen, möchten wir Sie bitten, die Situation der zahlreichen Long-Covid- und ME/CFS-Betroffenen in Deutschland zu verbessern.
Welche konkreten Maßnahmen würden Sie in Betracht ziehen, um die medizinische Versorgung, die Forschung und die gesellschaftliche Anerkennung dieser schweren Erkrankungen zu stärken?
Viele Betroffene leiden unter mangelnder Versorgung und fühlen sich im Gesundheitssystem nicht ausreichend unterstützt. Ihre politische Unterstützung könnte hier entscheidende Verbesserungen bewirken.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Frau D.,
danke für Ihre Frage. In Deutschland leiden rund 300.000 Menschen, darunter 40.000 Kinder und Jugendliche, an Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS). Die Unionsfraktion möchte die Betroffenen und ihre Angehörigen nicht länger alleine lassen, weswegen wir bereits im Januar 2023 einen Antrag ins Plenum des Deutschen Bundestages eingebracht hatten. Wir forderten von der Bundesregierung nun deutlich mehr Unterstützung und Forschung.
Unsere Forderungen an die Ampel haben wir in dem Antrag klar formuliert. Beispiele unserer insgesamt 15 konkreten Forderungen waren:
- gezielte Förderungen zur Entwicklung biomedizinischer Therapie zu entwickeln und ein dauerhaftes Budget in den Bundeshaushalt zu integrieren, um so die Voraussetzung für qualitativ hochwertige und damit erfolgsversprechende Forschung zu ermöglichen;
- den Zugang zu Gesundheits- und Sozialsystemen für ME/CFS-Betroffene deutlich zu erleichtern bzw. zu schaffen, indem ME/CFS in den Katalog von § 116b Abs. 1 SGB V sowie das Disease-Management-Programm (DMP) aufgenommen wird; ferner indem eine Chronikerpauschale festgelegt wird, um die Versorgung durch entsprechende Leistungserbringung im Bereich der Bestandsversorgung, Pflege und Rehabilitation zu verbessern
- alle Maßnahmen zur Versorgung der Post-COVID-Erkrankten mit dem Aufbau der Long-COVID-Ambulanzen zu koordinieren, da die Betroffenen zu einem bedeutenden Teil ME/CFS entwickeln.
Leider wurde der Antrag von SPD, Grüne und FDP im Gesundheitsausschuss abgelehnt.
Auch zukünftig werden wir uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Betroffenen sowie deren Angehörige einsetzen. Es obliegt der neuen Bundesregierung, hier aktiv zu werden, die Unionspositionen sind durch den Antrag bereits eingebracht, was sich genau umsetzen lässt ist dann Sache der neuen Regierung, wie auch immer diese aussieht und was zwischen den Partnern verhandelt wird. Ich bitte um Verständnis dass ich darüber hinaus keine weiteren verbindlichen Aussagen treffen kann.
Nochmals Danke für Ihre Frage. Für Sie persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Englhardt-Kopf MdB