Frage an Markus Kurth von Christiane O. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Kurth,
von heute ganz aktuell:
20 December 2012,
£80m grant for Thalidomide survivors
http://www.bbc.co.uk/news/health-20796525
Können Sie mir bitte plausibel erklären, warum unsere benachbarten Contergan-Leidensgenossen so ausgesprochen besser gestellt werden als diejenigen hier in der Bundesrepublik?
Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Ortel
Sehr geehrte Frau Ortel,
vielen Dank auf den Hinweis auf den BBC-Artikel. Es freut mich zu erfahren, dass sich die britische Regierung entschieden hat, die finanzielle Unterstützung der Geschädigten zu verbessern.
Wie sie vermutlich wissen, diskutiert auch der Deutsche Bundestag gegenwärtig über eine höhere finanzielle Kompensation für Contergangeschädigte. Nachdem die vorläufigen Ergebnisse der Studie zur Lebenssituation Contergangeschädigter der Universität Heidelberg vorliegen, können auch diejenigen, die bisher zögerten oder skeptisch waren, nicht länger darüber hinweg sehen, dass ein menschenwürdiges Leben für die Mehrheit der Geschädigten derzeit kaum möglich ist. Heilbehandlungen zur Linderung von Schmerzen, notwendige Umbaumaßnahmen im Wohnbereich, Assistenzleistungen sowie Hilfsmittel werden vielfach nicht finanziert und können nur selten in ausreichendem Umfang aus eigenen Mitteln geleistet werden.
Ich werde mich dafür einsetzen, auch in Deutschland eine möglichst weitreichende Erhöhung der Leistungen für Contergangeschädigte zu erreichen. Die Entscheidung der britischen Regierung wird sich in dieser Debatte mit Sicherheit als hilfreich erweisen. Es ist wirklich schwer nachvollziehbar, wenn Menschen mit vergleichbaren Beeinträchtigungen ungleich behandelt werden.
Herzliche Grüße,
Markus Kurth