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Marian Krüger
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Frage von Michael S. •

Frage an Marian Krüger von Michael S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Krüger,

Welche Bemühungen gibt es Ihrerseits in allen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen den Anteil der männlichen Erzieher in Kindertagesstätten, Betreuer in Jugendeinrichtungen, Grundschullehrer, etc., durch konkrete Fördermaßnahmen oder verpflichtende Einstellungsvorgaben zu erhöhen?
Mit freundlichen Grüßen
Michael Stiefel

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Stiefel,

bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Beantwortung der Frage etwas länger gedauert hat.

Die Linkspartei.PDS unterstützt alle Bemühungen, die Berufe in Pflege und Erziehung Berufe auch für Männer attraktiver zu machen und den Anteil männlicher Bewerber bei der entsprechenden Berufswahlentscheidung zu erhöhen.

Es ist offensichtlich, dass die Beratung und Unterstützung bei der Berufswahlentscheidung durch LehrerInnen bzw. BerufswahlberaterInnen u.a. bisher nicht in erwünschtem Maße Erfolg haben. Umso sinnvoller ist es, dass wissenschaftliche Untersuchungen versuchen zu ergründen, was Männer daran hindert, "Frauenberufe" zu ergreifen und welche Veränderungen notwendig sind, um diese Berufe für Männer attraktiver zu machen. Ich verweise hier auf eine Studie, die das Bildungsnetz Berlin herausgegeben hat und die von Dissens e.V. in Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) erarbeitet wurde. Die Ergebnisse dieser und anderer Untersuchungen versuchen wir, in unsere politische Arbeit einzubeziehen. Die Einführung von Quoten bei Ausbildung und Einstellung ist unter den Bedingungen des Haushaltsnotstandes nicht praktikabel. Eine quotierte Einstellungspolitik im öffentlichen Dienst stellte grundsätzlich die Frage ob nicht auch weitere Zielgruppen und Berufszweige einbezogen werden müßten. Ob dies überhaupt durchsetzbar wäre, steht dahin. Unsere Bemühungen gehen in die Richtung, das öffentliche Ansehen, dass diese Berufe haben, zu erhöhen und durch Imagezugewinn stärker in den Blickpunkt auch von Männern zu rücken und so aktiv für diese Berufe zu werben.

Ausbildungsinhalte in Pflege -und Erziehungsberufen stärker den neuen Erfordernissen anzupassen und zu reformieren beinhaltet u.a. auch, ihre Basis zu verändern, die z.T. immer noch auf sogenannten "weiblichen Tugenden" aufbaut. Es geht dabei darum, die Voraussetzungen, auf denen die Ausbildung beruht, geschlechtlich zu "neutralisieren". Auch in diesem Sinne erfolgte beispielsweise in Berlin eine Reform der ErzieherInnen-Ausbildung und die Einrichtung eines Modellstudienganges für die ErzieherInnen-Ausbildung auf Fachhochschulniveau an der Fachhochschule "Alice-Salomon" in Marzahn-Hellersdorf.

Wir werden unsere Bemühungen in dieser Hinsicht fortsetzen, doch Veränderungen sind nicht von heute auf morgen zu erwarten.

Mit freundlichen Grüßen

Marian Krüger