Wie stehen sie persönlicv zu den Grundsatz, der CDU, Vermittlung vor Qualifizierung. Sind sie dafür oder dagegen?

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich verstehe Ihr Anliegen und den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Grundsatz „Vermittlung vor Qualifizierung“ und der Notwendigkeit, Fachkräfte weiterzubilden. Lassen Sie mich das näher erläutern.

Der Grundsatz „Vermittlung vor Qualifizierung“ bedeutet nicht, dass wir Qualifizierungsmaßnahmen ablehnen oder für unwichtig halten. Ganz im Gegenteil: Die CDU unterstützt Weiterbildung und Qualifizierung dort, wo sie gezielt notwendig ist. Unser Ansatz ist jedoch, Menschen so schnell wie möglich in Beschäftigung zu bringen, wenn sie bereits über die notwendigen Qualifikationen für offene Stellen verfügen.

Ihr angeführter Artikel zeigt, dass Unternehmen in Weiterbildung investieren. Dies betrifft aber vor allem bereits beschäftigte Fachkräfte. Unser Ansatz richtet sich hingegen an Menschen, die aktuell arbeitssuchend sind und oft auch über verwertbare Qualifikationen verfügen. In diesen Fällen hat die schnelle Vermittlung Vorrang, um eine längere Abhängigkeit von Sozialleistungen zu vermeiden. Das bedeutet nicht, dass wir Weiterbildung verhindern wollen – im Gegenteil: Wenn eine Person eine Qualifizierung benötigt, um realistische Beschäftigungsperspektiven zu haben, setzen wir auch dort an. Mit unserem Ansatz wollen wir Arbeitslosigkeit reduzieren und Teilhabe am Arbeitsmarkt fördern.

Sie sprechen zudem die soziale Lage von Menschen in Arbeitslosigkeit an. Die CDU steht für einen starken Sozialstaat, der Hilfe bietet, aber auch Anreize zur Arbeitsaufnahme setzt. Daher setzen wir uns für eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik ein, die Menschen unterstützt, aber auch motiviert, ihre Chancen zu nutzen.

Ich hoffe, diese Erläuterung vermittelt Ihnen ein klares Bild davon, warum die CDU den Grundsatz „Vermittlung vor Qualifizierung“ betont und wie dieser in der Praxis angewendet werden soll. 

Freundliche Grüße

Manuel Hagel MdL