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Lisa Badum
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Frage von Andy G. •

Werden Sie sich für ein vollständiges und zeitunabhängiges Fracking-Verbot einsetzen und dafür abstimmen?

Liebe Lisa Badum,

in letzter Zeit fordern einige die Aufhebung des Schiefer-Fracking-Verbotes in Deutschland - teilweise mit Verweis auf die sog. Expertenkommission, die jedoch wesentliche sigifikante Quellen (z.B. https://concernedhealthny.org/compendium/ & https://www.ohchr.org/en/special-procedures/sr-environment/safe-climate-report) sowie entscheidende Fakten ignoriert hat:

Zur Förderung der vermuteten Vorkommen im Untergrund wären rd. 48.000 Bohrungen auf rd. 9.300 km² notwendig. Dabei werden mehrere Millionen Liter Wasser für eine einzelne Bohrung benötigt. Die Nutzungskonflikte durch die flächendeckende Industrialiserung, die Konkurrenz bezgl. d. Bewässerung f.d. Landwirtschaft und Trinkwasserbereitstellung sowie die Gesundheitsauswirkungen wären enorm.

Fracking trägt zudem wesentlich zur Erderhitzung bei und hat Verstöße gegen Menschenrechte zur Folge (siehe auch 2019er Safe Climate Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Menschenrechte und Umwelt).

MfG, Andy G.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr G.

Sicherheit und Zukunftsfähigkeit stehen für uns Grüne bei der Energieversorgung an erster Stelle. Der Wegfall russischer Gasimporte erfordert ein sorgfältiges Abwägen verschiedener Alternativen. 

Unkonventionelles Fracking bleibt der falsche Weg und ist in Deutschland aus guten Gründen nicht erlaubt (vgl. Beitrag auf unserer Website und unseren Antrag „Fracking verbieten und keine Erdgasbohrungen in Schutzgebieten zulassen“ von 2018 – immer noch aktuell). Erst kürzlich hat die UN-Wetterbehörde in einem Bericht auf den sprunghaften Methan-Anstieg 2021 durch Fracking verwiesen. 

Heimisch gefördertes Fracking-Gas leistet bei langen Planungsvorläufen keinen Beitrag zur Versorgungssicherheit in diesem Winter. Wer heute wie die Union und Teile der FDP nationales Fracking fordert, ruft zu teuren Fehlinvestitionen mit gravierenden Nutzungskonkurrenzen auf. Das Fracking in Deutschland keine Zukunft hat, hat auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke kürzlich noch einmal deutlich gemacht

Weil eine ambitionierte Energiewende in den letzten Jahrzehnten ausgeblieben ist, sind wir vorübergehend auf umweltschädliches Fracking-Gas u.a. aus den USA angewiesen. Für uns Grüne ist das ein Dilemma. Beim Aufbau neuer Gas-Infrastruktur (z.B. LNG-Terminals) haben wir deshalb sichergestellt, dass sie künftig nur mit nicht-fossilen Brennstoffen betrieben werden können. 

Ich bin davon überzeugt: Langfristig helfen uns beim Aufbau einer klimaneutralen und klimagerechten Gesellschaft nur Energieeffizienz und der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien. 

Mit besten Grüßen 

Lisa Badum 

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