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Lisa Badum
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Frage von Sibylle B. •

Warum ist die Inbetriebnahme einer privaten Photovoltaikanlage in Deutschland so teuer und bürokratiebehaftet? (Frage/Antwort von Jochen S. v. 20.02.2022 ) Was hat sich bis heute getan?

Sehr geehrte Frau Badum,
wir haben uns auch eine PV-Anlage gekauft. Hätten wir vorher gewusst, mit wieviel Bürokratie das Ganze verbunden ist, hätten wir auf die Anschaffung verzichtet. In den Verweisen/Links Ihrer Antwort kann ich leider nichts finden, dass ein Bürokratieabbau geschweige eine Vereinfachung der Anmeldung etc. angestrebt wird. Können Sie hierzu etwas Genaues sagen und nicht nur Links angeben, in denen nichts zum o.a. Thema geschrieben wird? Vielen Dank.

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Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Beharrlichkeit. Ihren Frust bzgl. der Hürden bei der Inbetriebnahme Ihrer PV-Anlage kann ich gut verstehen. Ich freue mich umso mehr, nun mit konkreteren Zusagen auf Sie zukommen zu können.

Mit dem Osterpaket haben wir uns zum Ziel gemacht, 2030 mindestens 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus Erneuerbaren zu beziehen. In den Debatten ist einmal mehr deutlich geworden: Das kann nur gelingen, wenn bürokratische Hürden abgebaut und die Beteiligung für private Haushalte wieder attraktiv wird.

Das EEG 2023 misst dem Ausbau der Solarenergie einen deutlich höheren Stellenwert zu. Die überfällige Anpassung der Zubaukorridore und konstantere Einspeisevergütungen bieten langfristige Planungssicherheit für private Anlagenbesitzer*innen. Die Degression wird bis Anfang 2024 ausgesetzt und die EEG-Umlage entfällt. Anlagenbetreiber*innen bis 10 kWp sind künftig nicht mehr verpflichtet, Einkünfte einkommens- und gewerbesteuerlich geltend zu machen.

Mit gestiegenen Vergütungssätzen, insbesondere für Volleinspeiser*innen, stellen wir sicher, dass sich die Investition in eine Dach-PV Anlage auch künftig lohnt. Anlagenkombination (sog. Split) und der Wechsel zwischen Teil- und Volleinspeisung werden vereinfacht.

Auch der Netzanschluss wird beschleunigt. Zum Beispiel muss der Netzbetreiber für den Anschluss kleiner Anlagen nicht mehr vor Ort anwesend sein. Unterlagen können künftig auch online eingereicht werden.

Ich bin überzeugt: Das Osterpaket bietet eine gute Grundlage und endlich Rückenwind für Dach-PV. Klar ist aber auch: Die Umsetzung wird kein Selbstläufer und es liegt noch einiges an Arbeit vor uns.

Mit besten Grüßen

Lisa Badum

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