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Lisa Badum
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Frage von Armin S. •

Frage an Lisa Badum von Armin S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Fr. Badum,

noch eine Frage an Sie als Expertin für Energiepolitik ihrer Partei.

Es geht um den Kohleausstieg. Also ein ganz konkretes Thema.

Ich verstehe, daß man mit der Einstellung des Braunkohleabbaus den CO2-Ausstoß, der diese Kohle bei Verbrennung verursachen würde, vermeidet. Insofern macht es aus dieser isolierten Betrachtung heraus Sinn, den hiesigen Braunkholeabbau einzustellen.

Was ich nicht verstehe, ist der Ausstieg aus der Steinkohle. Diese wird importiert. Und wenn wir sie nicht verbrennen, dann tut es China oder sonst wer. Das heißt, es wir kein einziges Gramm CO2 eingespart. Die alleinige Folge ist, daß man bei uns als Ersatz-Infrastruktur bereitstellen (und als Bürger über seine Stromrechnung bezahlen muß), die es nicht bräuchte, wenn man die bereits vorhanden Infrastruktur der Steinkohlekraftwerke - aus globaler Sicht CO2-neutral - weiterbetreiben würde. Ein Jahr Verzicht auf Steinkohle in D soll übrigens in China nicht einmal eine Woche die Meiler am laufen halten.
Und nein, ich glaube nicht an das Märchen vom deutschen Vorbild in Sachen "Klimaschutz".

Können Sie mir diesem Zusammenhang bitte erklären? Warum ist es gut, wenn wir aus der Steinkohleverbrennung aussteigen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

das Argument, dass durch Klimaschutz in Deutschland das eingesparte CO2 eben anderswo auf der Welt freigesetzt wird, halte ich für eine Ausrede fürs Nichtstun. Als wichtigste Volkswirtschaft Europas, das wenn dann als Klimapionier vorausgehen muss, haben wir eine große Verantwortung.

Wenn Deutschland aus der Steinkohle aussteigt, wird die Kohle nicht automatisch woanders verbrannt. Vielmehr haben wir mit unserem Kohleausstieg die Gelegenheit, Transformationspfade hin zu einer CO2-freien Wirtschaft aufzuzeigen. Und genau das erwartet die internationale Gemeinschaft von uns. Auf der Klimakonferenz in Katowice im vergangenen Dezember bekam ich immer wieder zu hören: Wir schauen auf euch. Wenn Deutschland vormacht, wie man den Kohleausstieg gestaltet, können wir es auch schaffen!

Ihre Aussage könnte man auch aus folgender Perspektive betrachten: Wenn wir nicht weiter in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren, tut das eben China – und hängt uns bei diesen Zukunftstechnologien wirtschaftlich ab. Denn China baut bereits heute massiv Solar- und Windenergie zu und ist mittlerweile der weltweit größte Investor in Erneuerbare Energien.

Im Übrigen wird Steinkohle oftmals unter menschenrechtswidrigen Bedingungen abgebaut. Wer sie importiert, macht sich dieser Verbrechen mitschuldig. Auch deshalb ist Deutschlands Ausstieg aus der Kohleverstromung
längst überfällig.

Mit freundlichen Grüßen
Lisa Badum

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