Frage an Linda Heitmann von Nicolaj S. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Heitmann,
im Zuge der Diskussion über die Empfehlung der Sparmaßnahmen vom Hamburger Senat an die Bürgerschaft, möchte ich Sie bitten, dass Sie Ihrer Parteilkollegin Frau Goetsch folgende Fragen übermitteln bzw. selbst zu den Fragen Stellung nehmen - vielen Dank!
1. Wie kann es sein, dass der Senat (einstimmig) über Kürzungen im Deutschen Schauspielhaus abstimmt, ohne Kenntnisse über die Konsequenzen einer solchen Entscheidung? (Schließung der kleinen Spielstätten / Junges Schauspielhaus)
2. Welche Rolle hat Frau Goetsch bei dieser Entscheidung des Senats eingenommen und wie ist Sie zu Ihrer Entscheidung gekommen hinsichtlich der Sparmaßnahmen dem Deutschen Schauspielhaus gegenüber?
Nach Aussage des Kultursenators wird erst jetzt eine Prüfung der finanziellen Situation des Hauses vorgenommen bzw. werden Einsparpotenziale eruiert. Diese Vorgehensweise ist sicherlich kontraproduktiv. Denkt man in diesem Kontext an die Planung und Umsetzung des Bergedorfer ZOB oder an die Elbphilhamonie, so kann man einen roten Faden erkennen: blinder Aktionismus!
Wie qualifiziert sind eigentlich die Verantwortlichen in Ihrer Fraktion in Sachen Controlling?
Können Sie mir dezidiert sagen, warum die 1,22 Mio. an Einsparvolumen ab der Spielzeit 2011/2012 am Deutschen Schauspielhaus gerechtfertigt sind? - wäre hilfreich!
Fragen über Fragen...;-)
Mit freundlichen Grüßen
Nicolaj Selter-Belajew
Sehr geehrter Herr Selter-Belajew,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass ich mich nicht über das Verhalten Dritter äußere - schon gar nicht, wenn ich in den angesprochenen Situationen nicht persönlich anwesend war. Fragen, welche die Arbeit von Frau Goetsch betreffen, können Sie direkt an sie schicken, beispielsweise über die Senatskanzlei unter christa.goetsch@sk.hamburg.de .
Bezüglich des Schauspielhauses habe ich in der Antwort auf die Frage von Frau Schwesinger erläutert, dass die Auswirkungen des Beschlusses, beim Schauspielhaus 1,2 Millionen abzusenken, auf Initiative der GAL nun auf dem sogenannten Kulturgipfel noch einmal mit den Betroffenen intensiv erörtert werden sollen.
Grund dafür ist, dass der Betrag nach unserer Einschätzung vom Schauspielhaus vor allem kurzfristig nicht erbracht werden kann, ohne tiefe Einschnitte vorzunehmen. Da die variablen Kosten in einem Staatstheater relativ gering sind, gibt es höchstens die Optionen, das Junge Schauspielhaus zu schließen, den Betrieb an den kleineren Spielstätten einzustellen oder die Anzahl der Inszenierungen zu reduzieren. All das ist aus unserer Sicht nicht tragbar.
Deshalb wird es darauf ankommen, gemeinsam mit den Verantwortlichen vom Schauspielhaus nun eine Lösung zu erarbeiten, die der Finanzsituation der Stadt gerecht wird und den Haus selbst Handlungsmöglichkeiten lässt.
Ich hoffe sehr, dass dies auf dem Kulturgipfel gelingt.
Insgesamt bin ich froh, dass durch die Initiative der GAL, künftig eine sogenannte "Kulturtaxe" auf Hotelübernachtungen einzuführen, der Sparbeitrag der Kulturbehörde sehr stark reduziert werden konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Linda Heitmann