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Frage von Marco N. •

Initiativen gegen das Waldsterben. Welche Initiativen und Vorhaben plant die Regierung oder auch die Regierungsfraktionen um finanzielle Mittel bereitzustellen oder den Wald besser anzupassen und was ist ihre wirklich eigene konkrete Forderungen

Sehr geehrte Frau Kraft, wenn man durch das Sauerland fährt ist die Zerstörungskraft des Borkenkäfers kaum zu über sehen. Die Berge sind wie weggefräst und es scheint wenig aufgeforstetes Gebiet zu geben. Welche Initiativen und Vorhaben plant die Regierung oder auch die Regierungsfraktionen um finanzielle Mittel bereitzustellen oder den Wald besser anzupassen und was ist ihre wirklich eigene konkrete Forderungen

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Sehr geehrter Herr N.,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Arbeit.

Im Koalitionsvertrag der Ampel-Bundesregierung (https://www.bundesregierung.de/resource/blob/974430/1990812/1f422c60505b6a88f8f3b3b5b8720bd4/2021-12-10-koav2021-data.pdf?download=1) steht auf Seite 39 eine Passage mit den Vorhaben zum Thema Wald, ein Projekt möchte ich herausstellen:
"Gerade im Wald werden die Folgen der Klimakrise sichtbar. Gleichzeitig ist er für das Erreichen unserer Klimaschutzziele unerlässlich. Durch einen gezielten Waldumbau müssen artenreiche und klimaresiliente Wälder mit überwiegend standortheimischen Baumarten geschaffen werden. Die Waldbewirtschaftung spielt dabei eine wichtige Rolle. Entsprechend dieser Ziele novellieren wir das Waldgesetz."

Ein Projekt der Ampel ist die Novellierung des Bundeswaldgesetzes, mit dem Ziel, artenreiche und klimaresiliente Wälder mit überwiegend standortheimischen Baumarten zu schaffen. Die Bundesregierung will das Bundeswaldgesetz noch in dieser Legislaturperiode umsetzen und im Frühjahr 2024 eine Novelle ins Kabinett bringen. Derzeit wertet das zuständig grün geführte Bundeslandwirtschaftsministerium mit unserem Minister Cem Özdemir mehr als 50 Stellungnahmen aus den Ländern und von Verbänden aus.

Auch mich machen die vom Borkenkäfer zerstörten Waldflächen betroffen. Was mir auch Sorgen bereitet, sind die durch den Klimawandel verursachten Schäden der Wälder u.a. durch Stürme und Trockenheit. Wir in Siegen-Wittgenstein sind mit 65 Prozent Waldanteil an der Gesamtfläche der waldreichste Kreis Deutschlands. Die Region lebt mit und von der Forstwirtschaft. Ich befürworte einen Waldumbau hin zu naturnahen Mischwäldern, die eine höhere Resilienz gegen den Borkenkäfer und den Klimawandel aufweisen.
Zum einen braucht es dafür ökologische Mindeststandards, zum anderen brauchen wir gezielte Förderung für die naturnahe Bewirtschaftung. Letzteres hat Bundeswaldminister Cem Özdemir bereits mit dem 900 Millionen Euro starken Förderprogramm “Klimaangepasstes Waldmanagement” auf den Weg gebracht, das sich an private und kommunale Waldbesitzende richtet. Auch auf den durch den Borkenkäfer entstandenen Kalamitätsflächen wünsche ich mir eine naturnahe Wiederaufforstung. Zugleich bieten die vom Borkenkäfer kahlgefressenen Waldflächen das Potenzial, im Zuge der Wiederaufforstung die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald direkt mit zu planen und zeitnah zu realisieren. Auch so begegnen wir dem Klimawandel.

Mit freundlichen Grüßen

Laura Kraft

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