Wann setzt sich die Regierung endlich für eine deutlich bessere Bezahlung von mediz. Personal, Pflegenden Ordnungskräften und KindergrärterInnen ein?
Hallo Herr Wiener,
ich bitte Sie sich drigend dafür einzusetzen, dass insbesondere das medizinische/pflegende Personal deutlich besser bezahlt wird. Bitte machen Sie Durck auf alle Tarifbeteiligten, das Thema endlich anzugehen. Und ja, Sie können sicher sein, dass auch ich meinen Beitrag mit höheren KK-Beiträgen bereit bin zu leisten.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
MfG Jörg
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Zunächst freue ich mich, dass wir in Deutschland eines der leistungsstärksten Gesundheitssysteme der Welt haben. Dies hat natürlich seinen Preis. Sichtbar wird dies, wenn man bedenkt, dass die Ausgaben im Gesundheitswesen in Deutschland gemessen an der Wirtschaftskraft zu den höchsten der Welt gehören.
Konkret sprechen Sie die Bezahlung des Personals im Gesundheitswesen an. Da ist zunächst anzumerken, dass Ärzte und Ärztinnen ausweislich der Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Gruppe der am besten bezahlten Akademiker in Deutschland gehören. Angesichts der großen Verantwortung, die mit diesem Beruf einhergeht, ist dies m.E. auch richtig.
Bei den Pflegekräften rechtfertigt das hohe Engagement, das hier täglich erforderlich ist, ebenfalls eine sehr gute Bezahlung. Erfreulicherweise ist die tarifliche Bezahlung im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen überdurchschnittlich. Examinierte Krankenpflegekräfte hatten 2020 laut Statistischem Bundesamt ein durchschnittliches Bruttogehalt in Höhe von 3.578 € monatlich. Damit verdienen sie knapp 300 Euro mehr als Fachkräfte in der Gesamtwirtschaft. Und auch in der Ausbildungsphase liegen Krankenpflegekräfte im Ranking der bestbezahlten Ausbildungsberufe auf den vordersten Plätzen.
Überbezahlt ist gleichwohl gewiss niemand im Bereich der Pflege. Umso erfreulicher ist es, dass sich der Befund hier stetig bessert. So ist der Bruttoverdienst von Fachkräften in Altenheimen zwischen 2010 und 2020 um ein Drittel gestiegen. In Pflegeheimen betrug die Zunahme laut dem Statistischen Bundesamt knapp 40 Prozent und war damit deutlich stärker als in der Gesamtwirtschaft, wo die Löhne im gleichen Zeitraum durchschnittlich nur gut 20 Prozent zulegten. Ich sehe hierin ein gutes Signal.
Neben der Bezahlung sind aber auch die Arbeitsbedingungen wichtig. Gerade hier sehe ich Handlungsbedarf. Verbesserungen im Personalschlüssel, Entlastungen von bürokratischen Tätigkeiten, weniger Wochenenddienste, größere Übernahme von Verantwortung etwa durch gezielte Weiterbildung: All das wären meines Erachtens geeignete Maßnahmen, um den Beruf des Pflegers und der Pflegerin attraktiver zu machen.
Mit besten Grüßen
Dr. Klaus Wiener MdB