Sehr geehrter Herr Wiener. Haben Sie für oder gegen die Impfpflicht gestimmt? Ich möchte Sie ermutigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung dafür ist, so wie ich. Viele Grüße, Jan Wolsky
Es ist bekannt geworden, dass Sie (und sie, alle MdB) massiv von der Minderheit der Impfgegner mit Aufforderungen bomberdiert wurden, dagegen zu stimmen. Und, dass dies möglicherweise in der Summe der Abstimmung zu dem bekannten Ergebnis geführt hat.
Hiermit gebe ich (wenigstens als Einzelner) der Mehrheit der Impfbefürworter eine Stimme.
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. In der Tat haben mich und meine Kolleginnen und Kollegen Zuschriften erreicht, in denen sich Bürgerinnen und Bürger gegen eine Impfpflicht ausgesprochen haben. Es gab aber auch viele Stimmen, die sich explizit für eine Impfpflicht ausgesprochen haben. Zudem haben repräsentative Befragungen zeigt, dass der überwiegende Teil der Deutschen für eine Impfpflicht ist. Trotz der im Ton zum Teil recht eindringlichen Zuschriften der Impfgegner war ich mir immer darüber im klaren, wie die Einschätzung der Mehrheit in der Bevölkerung ist. Ich danke Ihnen aber ausdrücklich für Ihre Zeilen, die mich in dieser Einschätzung bestärken.
Mit dem Antrag der CDU/CSU-Fraktion für eine Impfvorsorge ist aus meiner Sicht ein sinnvoller und ausgewogener Ansatz gewählt worden, der uns für die nächste Welle bzw. Variante des Corona-Virus vorbereitet hätte und der mit Einführung eines Impfregisters und anderen Maßnahmen auch eine sehr umfängliche Betrachtung der Gesamtsituation ermöglicht hätte. Daher habe ich für den Antrag der Impfvorsorge gestimmt. Leider hat der Antrag keine Mehrheit bekommen. Die Kolleginnen und Kollegen - besonders der Ampelkoalitions-Fraktionen - konnten nicht über ihren Schatten springen und unserem Antrag zustimmen, nachdem ihr eigener Antrag einer allgemeinen Impfpflicht ab 60 Jahren mehrheitlich im Bundestag abgelehnt wurde.
Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass uns das Thema weiter beschäftigen muss und wir auf mögliche Entwicklungen vorbereitet sein müssen. Als Unionsfraktion haben wir der SPD-Fraktion noch während der Debatte im Plenum neue Gespräche angeboten, um gemeinsam zu einer Lösung zu kommen.
Mit besten Grüßen
Dr. Klaus Wiener MdB