Sehr geehrter Herr Willsch, wie ist Ihre persönliche Einstellung in Bezug auf gendergerechter Sprache?
Sehr geehrter Herr Willsch,
Da dieses Thema äußerst aktuell ist, möchte ich Ihnen gerne folgende Frage stellen:
Wie ist Ihre persönliche Einstellung hinsichtlich gendergerechter Sprache? Ist es für Sie ein Schritt zur Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder gibt es Ihrerseits große Bedenken? Nutzen Sie selbst gendergerechte Sprache und wenn ja, in welcher Form (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt, Binnen-I etc.)?
Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank.
Arta G.
Guten Tag Herr oder Frau G.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Verschandelung unserer Sprache mit Gendersternchen oder ähnlichem lehne ich entschieden ab. Privat kann jeder so reden, wie er will. So war es schon immer und so soll es bleiben. Niemand würde aber beispielsweise auf die Idee kommen, Wörter wie „gell“ oder „gä“ bzw. (Grammatik-)Fehler aus Dialekten in den alltäglichen Gebrauch der Schriftsprache einzuführen – und das auch noch aus ideologischen Gründen. Doch genau das betreibt eine zunehmend an Einfluss gewinnende Gruppe scheinliberaler Menschen. Das Ziel ist die Zerstörung unserer deutschen Sprachkultur – auf Kosten von Rechtschreibung, Grammatik und gesundem Menschenverstand. So werden aus Fußgängern wahlweise Zu-Fuß-Gehende oder Fußgänger*innen und aus der Fußgängerzone analog eine Zu-Fuß-Gehenden-Zone oder eine Fußgänger*innenzone. Konsequent zu Ende gedacht, musste unser gesamten Wortschatz auf den Prüfstand – und ist es schon. Es geht beim Gendersprech nicht um Gleichberechtig von Mann und Frau, sondern um einen Angriff auf unsere Kultur.
PS: Darf ich fragen, warum Sie mich angeschrieben haben? Gibt es von Ihrer Seite aus einen besonderen Bezug zu meinem Wahlkreis?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Willsch MdB