Frage an Klaus-Peter Willsch von Heiko M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Willsch,

Ihre Antwort auf die Frage von Herrn Hartmann auf Ihre exorbitanten Verdienste aus sogenannten "Nebenverdiensten" hat mich ob Ihrer simplen Argumentation regelrecht erschüttert. Ich möchte Ihnen hiermit mitteilen warum ich als überzeugter Demokrat keinerlei Vertrauen in Abgeordnete habe, die wie Sie, so vielen bezahlten sogenannten "Nebentätigkeiten" nachgehen:

1. Auch hochqualifizierte Akademiker mit Berufserfahrung im In- und Ausland bekommen in der heutigen Wirtschaftslage üblicherweise nicht mehr als einen 2-Jahresvertrag angeboten. Wieso sollen angeblich nur Beamte in das Parlament einziehen, wenn es als Abgeordneter einen hervorragenden 4-Jahresvertrag gibt, den Sie auch als Spitzenmann in der Wirtschaft so nicht bekommen?
Und wieso soll der HAUPTBERUF des Abgeordneten ohne sogenannte "Nebentätigkeiten" unattraktiv sein, wenn es doch keinen anderen Beruf gibt, in dem sie soviel "networking" betreiben können ohne persönliche Verantwortung zu tragen bei so gutem Gehalt?

2. Interessanterweise sitzen viele alte Leute die längst die Höchstpension "erdient" haben nicht nur weiter im Parlament, sondern haben auch noch hoch lukrative sogenannte "Nebentätigkeiten" nebenbei und gehen nicht in den Ruhestand, Schily, Riester, Riesenhuber, um nur einige zu nennen. Soviel anstrengende Arbeit scheinen Abgeordnete ja nicht zu haben.

3. Meine konkreten Fragen an Sie:
*Warum weigern sich Deutschlands Abgeordnete die UNO-Konvention gegen Korruption zu ratifizieren? Angst vor Einkommensverlust?
*Wieso sind denn ausgerechnet im deutschen Parlament -trotz Nebenverdienstmöglichkeiten- soviel mehr Beamte als in anderen Parlamenten?
* Ist die ganz legale Führung von Abgeordneten auf der Gehaltsliste von Firmen nicht eine ganz legale "Käuflichkeit" des Einflusses dieses Abgeordneten?
* Machen Sie sich nicht langsam Sorgen ob der immer größer Politikerverdrossenheit von uns demokratischen Bürgern?
* Sind Ihnen Ihre "Nebenverdienste" mehr wert als die Demokratie?

MfG