Frage an Klaus Brandner von Walter P. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo Herr Brandner,
Ihre Antwort vom 19.11.2007 auf meine Frage vom 16.11.2007 klingt für mich wie eine Zustimmung zu meiner Vermutung die Ü 58jährigen SGB II Empfänger massenweise in 1 Eurojobs zu drängen.
Wer von diesem „Großzügigen" Angebot keinen Gebrauch machen will muss mit den Rentenabschlägen leben die u.U. dazu führen könnten, dass wieder Bedarf an Sozialleistungen besteht, und das bis zum bitteren Ende.
Was soll das denn heißen, Priorität ist die Vermittlung in „richtige" Arbeit? Darüber ließe sich schon mal diskutieren was „richtige Arbeit" ist.
Z.B. hat meine Frau ( Jahrgang 1950 ), so wie Sie es verstehen noch nie richtig gearbeitet, denn sie war ja nur Hausfrau und Mutter von 7 Kindern. Gott sei Dank haben die alle „richtige Arbeit" und finanzieren so unter anderem die Diäten von Politikern.
Wenn meine Frau nun keine „richtige" Arbeit findet was wohl bei Ihr und in tausenden von ähnlich gelagerten Fällen anzunehmen ist, wird sie zwangsverrentet wenn sie das Arbeitsangebot im MAE Bereich nicht annimmt. Habe ich das richtig verstanden?
Priorität ihrer Politik sollte es sein das zu verhindern, sehen sie da noch Möglichkeiten einer kurzfristigen dementsprechenden Gesetzesänderung?
Das sollte doch möglich sein. Man sagt „Wo ein Wille ist ist auch ein Weg", dass das stimmt konnte man ja bei dem in Rekordzeit verabschiedeten Gesetz bezüglich der Diätenerhöhung sehen.
Ich würde vorschlagen die 58er Regelung für 1 Jahr zu verlängern um in dieser Zeit eine Lösung zu finden die der Situation gerecht wird.
Einen Langzeitarbeitslosen mit über 60 in „richtige" Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln ist wohl vollkommen realitätsfern und gehört deshalb eher in den Bereich des Wunschdenkens.
Walter Paul
Sehr geehrter Herr Paul,
bitte entschuldigen Sie, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Ich meinte "richtige" Arbeit als sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem sogenannten 1. Arbeitsmarkt im Gegensatz zu den von Ihnen angesprochenen Tätigkeiten mit Mehraufwandsentschädigung oder anderer staatlich geförderter Arbeit. Das Wort "richtig" ist sicherlich das falsche Wort dafür.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Brandner