Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD
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Frage von Thomas G. •

Frage an Kerstin Griese von Thomas G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Guten Tag, Frau Griese,

zu einer Anfrage von H. Tobias Schmidt vom 17.05. antworten Sie wie folgt:

"ich kann nicht nachvollziehen, warum die "Wertschöpfung" dafür verantwortlich sein soll, dass Frauen auch dann oftmals weniger Lohn bekommen, wenn sie die gleiche Arbeit machen. Und dass, obwohl sie die besseren Zeugnisse haben.

Die Annahme, Frauen wollen gar nicht so viel Geld verdienen wie ihre männlichen Kollegen, ist absurd."

Aufgrund dieser Ausführung möchte ich Sie gerne fragen, ob Sie auch dafür eintreten, dass männliche Vertreter bestimmter Berufsgruppen ebenfalls den gleichen Lohn bekommen, unabhängig von der Wertschöpfung des jeweiligen Arbeitgebers und der Positionierung in der Branche? Machen doch z.B. Fliessbandarbeiter bei Opel die gleiche Arbeit wie bei Mercedes - das müsste doch dann der identische Sachverhalt sein, wenn ich Sie richtig verstehe?

Darf ich aufgrund Ihrer Antwort davon ausgehen, dass Sie sich künftig auch für identischen Lohn bei LeiharbeitnehmerInnen einsetzen?

Anzunehmen, diese wollten gar nicht das gleiche verdienen wie ihre festangestellten Kollegen, wäre meines Erachtens ebenfalls absurd!

Darf nicht angenommen werden, dass bei beiden genannten Beispielen der gleiche Sachverhalt gegeben ist?

Kommen Sie zu einer anderen Bewertung meiner Beispiele und wenn, könnten Sie verständlich erläutern, warum?

vielen Dank und freundliche Grüsse

Thomas Göbel

Kerstin Griese MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Göbel,

mir ist es wichtig, dass Frauen in Deutschland für gleich gute Arbeit den gleichen Lohn erhalten wie ihre männlichen Kollegen. Dass dies offensichtlich nicht der Fall ist, zeigt die Tatsache, dass Frauen durchschnittlich 23 Prozent weniger verdienen als Männer.

Die These, dass der 23-prozentige Lohnabstand gerechtfertig sei, weil die Tätigkeiten von Frauen weniger "wertschöpfend" sind, halte ich für absurd. Den Vergleich zwischen Fließbandarbeitern und -arbeiterinnen unterschiedlicher Autowerke kann ich nicht nachvollziehen. Dies ist durch die von der IG Metall ausgehandelten Tarifverträge eindeutig geregelt und bezieht auch die Situation des einzelnen Betriebes mit ein. Eine Unterscheidung zwischen Mann und Frau machen diese Verträge nicht. Aber was ist mit der tariflichen Einstufung von "typischen Frauenberufen" in den Verwaltungsetagen von Autokonzernen? Und wie werden dort außertariflich bezahlten Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen entlohnt?

Die SPD setzt sich dafür ein, dass die Situation von Leiharbeitern deutlich verbessert wird. Leiharbeit ist ein erfolgreiches Instrument, um Menschen in den Arbeitsmarkts zu integrieren. Im SPD-Wahlprogramm heißt es zum Thema Leiharbeit: "Neben einer Lohnuntergrenze gehört dazu auch die Stärkung des Prinzips "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Nach einer angemessenen Einarbeitungszeit im gleichen Unternehmen soll der Grundsatz "equal pay" uneingeschränkt gelten."

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Griese

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