Werden die Körperteile der Ethnografischen Sammlungen zurück an deren Nachfahren gegeben und falls nicht warum nicht?
Deutschland hat zahlreiche Grausamkeiten begangen und die Ethnografen haben ins Völkerkundemuseum Berlin u.andere Leichenteile verbracht sowie diese bisher dort ausgestellt. Dies verletzt einige Betroffene Völker (Nama, Ovaherero, Damara, San...) sehr in ihrer Pietät. Kann das "Material" daher nicht einfach zurückgegeben werden? Um ihnen eine Vorstellung davon zu geben möchte ich den Film "Der vermessene Mensch" ihnen zur Sichtung raten, er basiert auf wahren Begebenheiten und die Massenmorde sowie Schädelkochereien für den Export sind belegbar. Es wurden wohl 27 Schädel ausgehändigt jedoch noch wesentlich mehr eingelagert. Was ist mit dem Rest?
https://www.arte.tv/de/videos/100893-000-A/der-vermessene-mensch/
https://de.wikipedia.org/wiki/Völkermord_an_den_Herero_und_Nama
Sehr geehrter Herr T.
vielen Dank für Ihre Frage über abgeordnetenwatch.de.
Seit Ende letzten Jahres gibt es eine Übersicht über menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten in Museen und universitären Sammlungen.
Um die deutsche Kolonialgeschichte aufzuarbeiten, muss ein angemessener Umgang mit diesem Sammlungsgut gefunden werden. Es müssen Transparenz geschaffen und mit der gebotenen Sensibilität Rückgaben ermöglicht werden.
Die Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland hat nun den Auftrag erhalten, ein Konzept für den Umgang mit diesem Sammlungsgut zu erarbeiten, das auch die Rückgabe beinhaltet.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Budde