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Katharina Willkomm
FDP
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Frage von Beate Anna B. •

Warum ist der aktuelle Entwurf des neuen Tierschutzgesetz so eine riesige Enttäuschung? Was tun Sie als unsere Abgeordnete damit die schlimmsten Tierquälereien gestoppt werden?

Sehr geehrte Frau Willkomm,
warum gibt es kein Verbot von Langstreckentransporten außerhalb der EU sowie Anbindehaltung für Muttersäue, Rinder etc.?

MfG B.B.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau B.

Tierschutz ist ein wichtiges Anliegen für uns Freie Demokraten und wir setzen uns daher seit Jahren dafür ein, dass sowohl Konsumenten leichter tierwohlrespektierende Produkte erkennen als auch die Produzenten Hilfen beim Umstieg auf tierwohlfreundlichere Haltungsmethoden bekommen.

Alle Regelungen müssen sich aber auch am praktisch Machbaren orientieren. Die Anbindehaltung zum Beispiel ist seit Jahren stark rückläufig, sie wird in der Mehrheit auch nur noch von kleinen Familienbetrieben angewendet. Für diese ist häufig durch die lokalen Gegebenheiten nicht möglich, einen Laufstall zu errichten, und falls doch, kann so eine enorme Investition nur sehr selten wieder erwirtschaftet werden. Die Bauern müssten sonst nämlich ihre Preise stark anheben, was zu höheren Preisen für die Verbraucher führt oder dazu, dass sie keine Abnehmer finden. Ein gesetzliches Verbot würde diese Familienbetriebe in den Ruin treiben.

Der Gesetzesentwurf von Landwirtschaftsminister Özdemir versucht, einen Ausgleich zwischen den wünschenswerten Verbesserungen für die Tiere und praxisnahen Lösungen zu finden. Die vielen Anmerkungen aus der Öffentlichkeit und den Ländern dazu zeigen, dass es in den nun beginnenden parlamentarischen Beratungen noch Änderungsbedarf geben wird.

Für uns kommt es dabei besonders darauf an, dass niedrige Tierschutzstandards nicht zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Daher setzen wir auch auf europaweit einheitliche Schutzstandards. Das stärkt die lokale Produktion, schützt kleine Betriebe und hilft, die bereits hohen deutschen Tierschutzstandards weiter zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Katharina Willkomm

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