Wann setzen Sie endlich 20/9890 (Recht auf Steckersolargeräte) auf die Tagesordnung des Rechtsausschusses, damit die Verschleppung von Klimaschutzmaßnahmen, die auch zum Hochwasser beitragen, endet?
Sehr geehrte Frau Willkomm,
Seit mehr als einem Jahr ist nun schon die Privilegierung von Steckersolargeräten und Balkonkraftwerken Thema im Bundestag und den entsprechenden Ausschüssen.
Mehrere Gerichtsurteile (Frankfurt, Konstanz, etc.) haben gezeigt, dass WEG-Eigentümer unilateral Balkonkraftwerke wegen optischer Beeinträchtigung verhindern können und dadurch sowohl privatwirtschaftliche Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen verhindern als auch die nationale Sicherheit und Resilienz Deutschlands akut gefährden, weil der dezentrale und resiliente Ausbau der Stromgestehung damit blockiert wird.
Das Problem wurde vom BMWK in der Solarstrategie erkannt, das BMJ hat einen Entwurf vorgelegt, und alle befragten Fachexperten sind dafür.
Leider versandet dies jetzt in Ihrem Rechtsausschuss. Die Folgen davon sehen wir alle: Zunahme von Extremwetter (Hochwasser, ..), fehlende Verteidigungsfähigkeit,..
Wie verantworten Sie dies?
Sehr geehrter Herr A.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre Sorge ist für uns durchaus verständlich.
Im Wohnungseigentumsrecht und im Mietrecht wird die Stromerzeugung durch Steckersolargeräte in den Katalog der sogenannten privilegierten Maßnahmen aufgenommen.
Wie Sie richtig angemerkt haben, hat Justizminister Buschmann dazu bereits vor drei Monaten ein kompaktes Gesetz in den Bundestag eingebracht, welches auch meiner Erwartung nach längst hätte verabschiedet sein sollen. Der Grund für die Verzögerung in diesem Fall ist, dass unsere Koalitionspartner noch Zeit für die interne Abstimmung über bestimmte Aspekte des Gesetzes benötigen, weshalb noch kein Ergebnis vorliegt. Ich gehe stark davon aus, dass wir das Gesetz nun mit Minimaländerungen zügig im Rechtsausschuss und Plenum beschließen können.
Der Gesetzentwurf ist eindeutig. Leider liegt es nicht an uns allein, ihn auf die Tagesordnung des Rechtsausschusses zu setzen. Ich bin guter Hoffnung, dass wir das Gesetz bald mit unseren Koalitionspartnern verabschieden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Willkomm