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Frage von Tina V. •

Frage an Karin Peschau von Tina V. bezüglich Umwelt

Hallo Karin Peschau,

sehr viele Menschen in meinem Umfeld (ich eingeschlossen) sind sehr wahlmüde und glauben auch nicht mehr so wirklich an Veränderung auf einem parlamentarischen Weg. Überzeugt hat mich dann die Aussage
von Hagen Rether: "Ich wähle Grün, da ich begriffen habe, daß wir nur einen Planeten haben."
Es ist also eine Prioritätenentscheidung.
Nun finde ich bei Dir/Euch auch die Naturschutz und Nachhaltigkeits Themen und sogar in einem viel weiter gefassten Verständnis. Es geht längst nicht mehr um "Glyphosat Ja oder Nein" sondern um einen Paradigmenwechsel auf allen Ebenen für die Erde, die Pflanzen, die Tiere, die Menschen. Meine Frage lautet daher: Werden meine Sorgen um den Erhalt unseres Planeten bei der Frauenpartei nicht sogar gravierender verstanden als bei den Grünen?
Vielen Dank
Tina Vidal

Portrait von Karin Peschau
Antwort von
DIE FRAUEN

Liebe Tina,

danke für Deine Frage, bei der Du einen sehr wichtigen Punkt ansprichst:

Ja, es geht um unser Überleben, das Überleben der Menschheit und der Natur.

Wenn wir nicht radikal unsere bisherige Sichtweise in Frage stellen und verändern, könnte es schon bald zu spät sein.

Frauen und Mütter (jede Frau ist potentiell Mutter)  haben einen anderen Bezug zu sich selbst als Teil der Natur, sie tragen die Verantwortung für ihre Nachkommen, und für deren Überleben.

Die Erde ist unsere Mutter, von ihr kommen wir, zu ihr kehren wir zurück und aus ihr kommen wir wieder. Ähnlich wie bei dem Thema Gewalt gegen Frauen, muss die Menschheit beginnen, sich als Teil dieses lebenden Organismus - der Erde- zu verstehen und zu fühlen.

Ausbeutung der Ressoursen, Verschmutzung von Luft und Wasser, all das wird zum Tod des Lebens führen, wenn nicht augenblicklich im Einklang mit der Natur gelebt wird, statt gegen sie. Dazu gehören Energiepolitik ebenso wie die kapitalistische Wirtschaftsform.

Das Übel hat einen Namen, es heisst P A T R I A R C H A T !

Eine solche Struktur basiert auf Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Gewalt und Ausbeutung, Zerstörung im Namen des Fortschritts, wobei diese Art von Fortschritt ein Pakt mit dem Tod ist, Tod ohne Wiederkehr.

Und was die Grünen betrifft:  

Ich schätze sie, aber ich habe auch andere Auffassungen als sie.

So denke ich, dass sie sich, gemessen an der Zeit, die sie als Aktive in der Politik zur Verfügung hatten, nicht wirklich für Frauen und auch Mütter eingesetzt haben.

Ihre Haltung zur Prostitution halte ich sogar für frauenverachtend.

Ihre Haltung zum Kopftuch teile ich nicht (siehe aktuell die Grünen im Kieler Landtag, EMMA Mai/Juni 19 S. 49).

Die Grünen haben zudem maßgeblich mitgewirkt an den Hartz IV Gesetzen, die insbesondere Alleinerziehende bis ins Mark treffen. (Sie verstecken sich da gern hinter der SPD, die angeblich allein verantwortliche)

Und zuletzt: Ihre große Schuld am Jugoslawienkrieg kann ich nicht vergessen.

Feministisch-matriarchale Grüße
Karin