Frage an Kai Gehring von Rita B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Gehring,
Sie begründen Ihre Ablehnung zur These 15:
Es soll mehr Geld in den Ausbau von Autobahnen investiert werden
mit folgendem Text:
Erhalt muss Priorität vor Neu- und Ausbau haben. Wenn Brücken gesperrt werden und Asphalt auf Autobahnen aufplatzt, ist höchster Handlungsbedarf angezeigt. Die Erhaltungsmittel wollen wir schrittweise um ein Milliarde Euro erhöhen.
Ist nicht höchster Handlungsbedarf angezeigt, wenn Bürger, wie in Essen-Werden an der B 224 durch die Belastungen gesundheitlichen Schaden nehmen?
Sind Sie deshalb bereit zig Millionen Euro auszugeben in eine Verlagerung einer belasteten Straße (Brückstr.) auf eine andere belastete Straße (Abteistr.),
statt dieses Geld zukunftsweisend in eine Umgehungsstraße zu investieren, die allen Bürgern an der B 224 erhöhte Lebens- und Wohnqualität bringen würde?
Informationen finden Sie dazu auf http://www.b224werden.de
Sehr geehrte Frau Boegershausen,
ich stimme Ihnen ausdrücklich zu, dass in Essen-Werden verkehrspolitischer Handlungsbedarf besteht. Unser Ziel, in der Stadt Essen, im Land und im Bundestag, ist es, eine Mobilität zu ermöglichen, die umwelt- und klimaverträglich, sozial und wirtschaftlich effizient ist und die die Interessen der Anwohner in den Blick nimmt.
Deshalb setzen wir Grüne uns in Essen dafür ein das neue Verkehrskonzept zügig umzusetzen. Gerade im Bereich der Brückstr. besteht Handlungsbedarf. Wegen der engen baulichen Situation ist die Belastungssituation, auch laut der Lärm- und Luftschadstoffgutachten, für die Anwohnerinnen und Anwohner hier größer als in der Abteistraße. Deshalb sehen wir hier einen besonders hoher Handlungsbedarf für eine Verkehrsentlastung.
Für die zahlreichen Anwohnerinnen und Anwohner vom Werdener Markt, der Brückstraße und der Bungertstraße bringt das Verkehrskonzept eine deutliche Verringerung der Schadstoff- und Lärmbelastung. Außerdem schafft eine Verkehrsberuhigung der Brückstraße einen riesigen Gewinn für die Lebens- und Aufenthaltsqualität für Fußgängerinnen und Fußgänger in diesem Bereich. Mit der Vergrößerung des Werdener Marktes würde Werden endlich wieder einen zentralen Platz erhalten, wo sich die Menschen gerne aufhalten.
Auch wenn sich die Verkehrsmengen auf der Abteistraße durch den Gegenverkehr erhöhen, so liegt auch für die Abteistraße in dem Verkehrskonzept eine Chance. Nur durch das Verkehrskonzept entsteht ein Rechtsanspruch auf Finanzierung der Lärmschutzfenster in der Abteistraße. Denn erst die Schaffung eines neuen Fahrstreifens unterwirft die Abteistraße unter die strengen Lärmgrenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung.
Der von Ihnen vorgeschlagene Weg einer Umgehungstraße erscheint uns leider als keine tragfähige Alternative, weil eine solche Straße sehr schwer zu realisieren und faktisch unmöglich zu finanzieren wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Kai Gehring