Sollte die deutsche Außenpolitik die FORDERUNG, PUTIN ZU STÜRZEN, zu einem außenpolitischen Ziel erklären?
Lieber Herr Trittin,
am 16. März 2022 hat Präsident Biden Putin folgerichtig als einen "Kriegsverbrecher" bezeichnet. Mit so einem Mann setzt man sich nicht mehr an einen Verhandlungstisch.
Nach 20 Jahren Putin braucht Rußland einen Neuanfang und muß sich von seinen neokolonialen Eroberungszielen verabschieden. Das geht nur ohne Putin.
Daher meine Frage an Sie:
Sollte die deutsche Außenpolitik die FORDERUNG, PUTIN ZU STÜRZEN, zu einem außenpolitischen Ziel erklären?
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Zuschrift zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Auch wir verurteilen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf das Schärfste. Wir sind Zeugen eines eklatanten Bruchs des Völkerrechts mitten in Europa. Russland hat die europäische Sicherheitsordnung, die nach den Schrecken des zweiten Weltkrieges und nach dem Ende der Blockkonfrontation geschaffen wurde, zerstört. Wir stehen fest an der Seite der Ukraine, ihrer Bevölkerung und ihres Rechts auf Selbstverteidigung, Freiheit und Selbstbestimmung.
Die Bundesregierung und die Europäischen und die US-amerikanischen Partner haben in den vergangenen Monaten nichts unversucht gelassen, um auf diplomatischem Wege eine friedliche Lösung für die Russlandkrise zu finden. Die russische Führung unter Präsident Putin ist auf diese Gesprächsangebote nicht eingegangen. Durch all dies hat Präsident Putin Russland auf einen Kurs geführt, der eine harte, umfassende und unmissverständliche Reaktion der internationalen Gemeinschaft erforderlich machte - der Sturz eines gewählten Präsidenten als außenpolitisches Ziel gehört hier jedoch ausdrücklich nicht dazu.
Putins Krieg gegen die Ukraine ist ein Angriff auf die Fundamente des internationalen Rechts. Auf Frieden, Demokratie und Freiheit in der Ukraine und Europa. Er attackiert die internationale Sicherheitsordnung, das internationale Recht und die europäische Friedensordnung. Das Vorgehen Russlands zielt auf eine neue Weltordnung, in der nicht das Recht, sondern die Gewalt regiert. Dem treten wir klar und entschieden entgegen.
In dieser Stunde stehen wir in voller Solidarität mit der Ukraine zusammen – hier im Land, in Europa, im transatlantischen Bündnis und in der internationalen Staatengemeinschaft. Wir fordern Putin auf, die militärische Invasion sofort zu stoppen, das Blutvergießen zu beenden und die Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Russland muss zum Dialog zurückkehren. Wir unterstützen ausdrücklich die umfassenden und harten Sanktionen gegen Russland, die Maßnahmen zur Unterstützung des ukrainischen Selbstverteidigungsrechts und setzten uns für rasche und umfangreiche humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine ein. Darüber hinaus muss alles dafür getan werden, Schutzsuchende aus der Ukraine, einschließlich Drittstaatsangehörige, in Deutschland und der EU aufzunehmen und zu versorgen.
Für weitere Informationen zu unserer Position besuchen Sie gerne unsere Website https://www.gruene-bundestag.de/themen/sicherheitspolitik/angriff-auf-freiheit-und-demokratie.
Mit freundlichen Grüßen
Team Trittin