Frage an Jürgen Trittin von Hansgeorg S. bezüglich Wirtschaft
wie bereits bekannt ist, möchte Opel ein 3 Milliarden Euro Rettungspaket aus staatlichen Mitteln, ohne sich dabei von dem Mutterkonzern GM trennen zu müssen.
Statt sich von Opel jetzt auch noch durch Entlassungen unter Druck setzen zu lassen, könnte man sich da nicht mit den 3 Milliarden Euro an Volkswagen wenden und sie dazu verpflichten, entlassene Opel-Mitarbeiter in ein Beschäftigungsverhältnis zu übernehmen?
Könnten bei dieser Vorgehensweise nicht sogar zwei Seiten profitieren? Zum einen das Land Niedersachen, da es an Volkswagen Aktienanteile hält, und zum anderen die Opel-Mitarbeiter, die in ein sicheres Arbeitsverhältnis übernommen werden?
Sehr geehrter Herr Schwibbe,
ihre interessante Idee lässt sich vermutlich nicht realisieren. VW kämpft wie alle Automobilkonzerne mit Überkapazitäten und troz relativ gutem Standing von VW wird auch in diesem Jahr keine Kapazitätsausweitung stattfinden. Auch wenn man unterstellt, das mit Opel ein großer Konkurrent wegfallen würde, würde dieser Markt nicht automatisch an VW fallen.
Ihr Lösung würde vermutlich dazu führen, dass die weltweiten Überkapazitäten im Automobilbau auf dem Rücken der Opel-Belegschaft abgebaut würden.
Ob es Sinn machen würde, Opel in den VW-Konzern einzugliedern kann ich nicht vollständig überblicken, vermute aber, dass auch diese Lösung nicht unproblematisch wäre. So lebt das Werk Rüsselsheim fast ausschließlich von Forschung und Entwicklung für den gesamten GM-Konzern. Wie soll diese Kompetenz unter einem VW-Dach weiterbestehen?
Notwendig ist aber, den in ihrem Vorschlag enthaltenen Grundgedanken umzusetzen. Der Staat sollte nicht einfach einen Zuschuss an Opel geben, um Opel zu retten, sondern er muss über eine Beteiligung sichern, dass Opel sich zukunftsfähig weiterentwickelt und seine Modellpalette mit sparsamen und effizienten Autos ausbaut.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin