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Jürgen Trittin
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Frage von Hans-Günter G. •

Frage an Jürgen Trittin von Hans-Günter G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Trittin,

als einfacher Bürger fällt es einem nicht leicht, an dem was man bislang aus Europa gemacht hat glücklich zu sein. Sicher ist es ein Fortschritt, dass Schlagbäume hoch gingen und Menschen über Grenzen hinweg sich viel leichter begegnen können, als noch vor Jahren.
Sicher gibt es auch viele Menschen die aus dem Zusammenwachsen von Europa viele Vorteile haben, doch der kleine Bürger spürt nur die gewaltigen Nachteile.
Sie werden nicht bestreiten können, dass die Einführung des Euro, die größte Geldentwertung seit dem Bestehen der Bundesrepublik war. Bei den meisten lebensnotwendigen Artikel und Lebensmittel hat man nicht nur den Eindruck, sondern die Gewissheit, dass lediglich das Währungszeichen geändert wurde. Leider aber nicht bei den Löhnen, Gehälter und Rentenbescheide der kleinen Leute.

Nun frage ich Sie , Herr Trittin: Aus welchem Grund soll der einfache Bürger ein Europa, wie es sich derzeit zu entwickeln droht, begrüßen?
Was nützt die erfreuliche Tatsache, dass man bei einem Urlaub im Europäischen Ausland kein Geld wechseln muss, wenn dafür fast alles doppelt so teuer wie zu DM-Zeiten ist?
Sie erhöhen sich die Diäten - was machen Arbeiter und Renter?
Wundert es Sie, dass sie auf das Europa der Regierungen pfeifen?

Schöne Grüße
Hans-Günter Glaser

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Glaser,

die erste und wichtigste Errungenschaft der 50 Jahre EU ist der Frieden, den sie Europa gebracht hat. Die zweite ist ein seit 50 Jahren gestiegener Lebensstandard, von dem wir Deutschen aber in atemberaubend kurzer Zeit auch die Iren, Spanier und andere profitiert haben. Wenn Sie die aufzuwendende Arbeitszeit für lebensnotwendige Produkte in den Jahren seit der Bildung der EU oder dem Beitritt mit heute vergleichen, werden Sie feststellen, dass der Wohlstand sehr viel schneller gewachsen ist, als die Geldentwertung. Richtig ist hingegen, dass die Einkommen der abhängig Beschäftigten gerade in den letzten Jahren langsamer gestiegen sind, als die Einkünfte aus Kapital und Unternehmenstätigkeit.

Und was die Diäten angeht -- der Deutsche Bundestag hat gerade davon Abstand genommen, die Lohnerhöhungen für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes auf die Abgeordneten zu übertragen. Das haben wir Grünen begrüßt.

Mit freundlichem Gruß
Jürgen Trittin