Frage an Jürgen Trittin von Ralf B. bezüglich Wirtschaft
Habe bei den Themen etwa folgendes gefunden:
Wir Grüne im Bundestag wollen den Arbeitsmarkt so gestalten, dass davon alle profitieren.
Wir Grünen im Bundestag wollen, dass in Deutschland verlässlich und mehr investiert wird:
Wir Grüne im Bundestag wollen eine bessere Regulierung, damit der Finanzsektor wieder seinen Aufgaben nachkommt: Investitionen finanzieren, Risiken übernehmen und AnlegerInnen Sparmöglichkeiten anbieten.
Mit dem Konzept der grünen Garantierente legen wir einen Gegenentwurf zur Grundrente vor, der die Menschen wirksam aus der Grundsicherung holt und die gesetzliche Rentenversicherung stärkt.
"Kanzler" Habeck für Militär-Mission
Jedenfalls haben wir doch ein fehlerhaftes Geldwesen, bei dem doch Geld als solches eine Schuld bei den Banken ist. Wenn aber bei uns 1 % der Bevölkerung einen sehr großen Teil des Volkseinkommens erzielt, dann wage ich es doch zu bezweifeln, dass wir den Banken ihre aus dem Nichts an uns verliehenen Kredite jemals wieder zurückzahlen können, weil doch ausgerechnet die Ultrareichen das viele Geld besitzen, mit dem der spätere Schuldenabbau allenfalls möglich sein könnte.
Warum glauben es Bündnis 90/ Grüne, dass es funktioniert, dass Geld dadurch entsteht, dass Banken Geld aus dem Nichts verleihen?
Warum glauben es Bündnis 90/ Grüne, dass unser Wirtschaftssystem eine Marktwirtschaft ist?
Können wir unsere vielen Schulden, ohne die es auch gar kein Geld geben könnte, jemals zurückzahlen?
Lieber Herr Becker,
In seinem Buch „Stillstand made in Germany – ein anderes Land ist möglich!“ hat sich Jürgen Trittin sehr ausführlich mit der Frage des Umbaus unserer Marktwirtschaft auseinandergesetzt. Die folgende Sätze stammen aus diesem Buch und geben vielleicht eine Antwort auf Ihre Frage:
„Es geht um Systemveränderung. Wir leben in einer Welt vieler Zwischen-, Misch- und Unterformen, mit einer starken Dominanz des kapitalistischen Prinzips. Die oft geäußerte Weltsicht, nach der »der Kapitalismus« gesiegt habe und die heutige Welt eine des globalisierten reinen Kapitalismus sei, ist stark verkürzt. Dieser
Kapitalismus ist vielfältig, widersprüchlich und gebrochen. Er hat nichts mit den einfachen Feindbildern mancher radikaler Linker zu tun. Hierzulande gibt es – immer noch – einen starken Sozialstaat, Inseln der Genossenschaftswirtschaft, einen starken öffentlichen Bankensektor. Es gibt in vielen Staaten öffentliche
Gesundheitssysteme, Energieversorger in öffentlicher Hand, selbst verwaltete Betriebe, Staatsunternehmen. Es gibt stark und schwach regulierte Märkte, offene Grenzen und geschlossene, hohe Umweltstandards und niedrige. Die Welt ist komplex. Seit ich in der Politik bin, trete ich für eine umfassende soziale und ökologische Transformation ein. Am Ende einer solchen Entwicklung stünde nicht das Ende des Kapitalismus. Es gäbe auch weiterhin Investitionen, Verzinsung, private Unternehmen, Eigentum. Und doch: Am Ende einer solchen Transformation stünde ein anderes System als das, was wir heute haben.“
Beste Grüße
Team Trittin