Frage an Jürgen Trittin von Lucas W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Trittin,
es ist mir ein Anliegen Ihnen eine kurze Frage zu stellen. Ich schließe im Sommersemester 2007 mein Studium als "Sozialmanager" ab. Ich studiere an der Fachhochschule im DRK Göttingen. Ich möchte nun von Ihnen wissen, was Sie einem motivierten, engagierten und interessierten Absolventen raten würden. Ich möchte im Sozialsektor arbeiten und erhoffe mir eine kurze Einschätzung von Ihrer Seite. Ich kann mir sehr gut vorstellen an der Politik in unserem Land mitzuarbeiten, vielleicht können Sie ja auch so einen Sozialmanager wie mich gut gebrauchen.
Mit freundlichen Grüßen
J. Lucas Weiß
Sehr geehrter Herr Weiß,
Vielen Dank für Ihr Schreiben. Die Weiterbildung zum Sozialmanager ist eine umfassende und professionelle Qualifikation. Management in sozialen Organisationen bietet eine Antwort auf die Herausforderungen, die der schnelle gesellschaftliche Wandel, an Organisationen der sozialen Arbeit stellt.Stichworte sind hier u.a. Wettbewerb, neue Politik- und Managementkonzepte, Sozialmarketing, Fundraising, Controlling.
In der gegenwärtigen Umbruchsituation, in der sich die öffentliche Verwaltung als auch die Organisationen der sozialen Arbeit befinden, werden neue Schlüsselqualifikationen für die Bewältigung und Weiterentwicklung von Strukturen verlangt. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und den vielfältigen fachlichen und organisationsbezogenen Entwicklungsaufgaben werden gerade in der Altenhilfe und Altenpflege Kompetenzen für Innovation und Entwicklung benötigt, denn im Spannungsfeld zwischen diakonischem Auftrag, Kundenorientierung und ökonomischen Sachzwängen stehen Einrichtungen der Altenhilfe vor deutlich veränderten Herausforderungen. Diesen alltäglichen Herausforderungen, wie z.B. dem effizienten Einsatz von personellen und finanziellen Ressourcen sowie der nachhaltigen Sicherung der Pflegequalität, dem wachsenden Belegungs- und Wettbewerbsdruck von Einrichtungen, und der bestmöglichen Unterstützung und Versorgung einer veränderten Kundenstruktur von Einrichtungen, kann der Sozialmanager Rechnung tragen.
In dem Bereich der Gerontologie sehe ich daher ein wachsendes Beschäftigungsfeld für Sozialmanager/innen. Mehr denn je brauchen Einrichtungen Leitungskräfte und Mitgestalter/innen, die über die Kompetenz von Sozialmanager/innen verfügen, zudem die DRK-Fachschule bewusst nicht einseitig betriebswirtschaftlich-technologisch ausbildet.
„Quereinsteiger“ sind in der Politik gern gesehene Menschen mit hoher Fach- und Handlungskompetenz und aus der Sicht meines langjährigen politischen Wirkens immer eine Bewerbung wert.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin