Frage an Jürgen Trittin von Laura G. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Trittin,
Als Teil der 8,4 Prozent der Wähler, der aus Überzeugung ihre Partei gewählt hat,bedauere ich ihren Rücktritt sehr. Wenn nun ihre Partei das komplette Programm zur Disposition stellt, weiß ich nicht mehr was ich darüber denken soll. Ich habe ja ihre Person (nicht Frau G. , die war mir zu blass) und auch ihre Inhalte mit dieser Wahl unterstützt.Ich bin übrigens der festen Überzeugung, dass sie an dieser Wahlniederlage nicht alleine Schuld sind. Da gibt es meines Erachtens nach viele Indikatoren für welche sie teilweise gar nichts können wie z.B. die Wahlplakate. Deswegen halte ich die parteiinternen Schuldzuweisungen gegenüber ihnen für falsch und überzogen. Herr K. sagte ja nun der Platz ihrer Partei wäre zwischen CDU und SPD und man müsse in Zukunft mehr auf die CDU zugehen. Dies erweckt bei mir die Befürchtung ihre Partei könnte zu einem Abziebild der CDU werden. In diesem Falle kann ich ihre Partei bis auf weiteres nicht mehr wählen. Das liegt vor allem am Verhalten der CDU und insbesondere CSU in Person von Herr D. gegnüber ihnen in der Pädophilie-Debatte, ohne irgendeine Rücksicht auf Gefühle und Befinden. Das gilt auch für die Opfer. Wie müssen diese sich nun eigentlich fühlen, wenn ein so sensibles Thema zum Wahlkampfthema hochstilisiert wird.
Meine Fragen:
1.Wenn sie aufgrund der Niederlage nun zurücktretten müssen, warum muss dies dann nicht auch Frau G. tun?
Sie war doch auch für den Wahlkampf verantortlich.
2. Wie soll ich mich nun von ihrer Partei, mit Ausnahme von ihnen als Bundestagsabgeordneter,vertretten fühlen, wenn nun die Inhalte über den Haufen geworfen werden sollen?
Muss ich nun damit rechnen das ihre Partei sich zu einem Abziebild der CDU entwickelt?
4. Halten sie Herrn H. für einen geeigneten Nachfolger(auch rhetorisch)?
Letzter Rat: Lassen sie sich bei Verhandlungen nicht über den Tisch ziehen.
Mit freundlichen Grüßen und Danke für ihere Leistungen
Laura Gareiss
Sehr geehrte Frau Gareiss,
Herr Trittin ist nicht zurückgetreten, sondern stellt sich nicht mehr zur Wahl als Fraktionsvorsitzender. Dies in erster Linie auch nicht, um die "Schuld" für die verlorene Wahl zu übernehmen, sondern um eine personelle Neuaufstellung für 2017 vorzubereiten.
Schon vor der Wahl war klar, dass es nach der Bundestagswahl eine personelle Neuaufstellung geben wird.
Sicherlich wäre es falsch, alle Positionen, die wir in 30 Jahren erarbeitet haben, aufzugeben und völlig verfehlt wäre es ein Abziehbild der CDU zu werden.
Es ist sicherlich der momentanen Situation geschuldet, dass manche Äußerungen zum Wahlprogramm oder zu unseren Positionen "verbalradikal" sind. Dies ist eher Ausdruck der hohen Erwartungen an das Wahlergebnis und der Enttäuschung über das schlechte Abschneiden.
Sicherlich wird eine ausgiebige Debatte dazu führen, dass unsere Position weitgehend richtig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Team Trittin