Frage an Jürgen Trittin von Ingrid L. bezüglich Frauen
Auch die Grünen reden gern von Sozialer Gerechtigkeit - aber was versteht man darunter? Mich würde interessieren, wie es mit der Gerechtigkeit für die Mütter aussieht. Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, erhalten nur ein Erziehungsjahr auf die Rente angerechnet. Aber gerade diese Müttergeneration hat ihre Kinder ohne die heutige großzügige Hilfe durch den Staat geboren und aufgezogen. Vor allem in Westdeutschland war die Vereinbarkeit von FAmilie und Beruf so gut wie nicht möglich, da es an der Kinderbetreuung fehlte. Die meisten Mütter waren gezwungen ihren Beruf aufzugeben und müssen heute nicht nur mit Minirenten auskommen sondern werden indirekt auch verachtet, als faules Hausmütterchen bezeichnet.
Wie stehen die Grünen zu der Forderung, dass alle Mütter eine dreijährige Kindererziehung angerechnet bekommen. Diese längst fällige Änderung im Rentenrecht ist auch ein Stück Generationengerechtigkeit. Die jetzige Regelung ist nicht nur in hohem Maße ungerecht, sie diskriminiert auch diese Mütter - ein Gesetzesbruch.
Sehr geehrte Frau Lößl,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Sie haben Recht, Altersarmut ist vor allem eine Gefahr für Frauen, erstrecht, wenn sie wegen der Kindererziehung nicht durchgehend erwerbstätig waren. Wir setzen dieser Gefahr die Grüne Garantierente entgegen:http://www.gruene-bundestag.de/themen/rente/konzept-gegen-altersarmut_ID_4387957.html Damit soll garantiert werden, dass jedeR eine Rente über dem Sozialhilfeniveau bekommt. Kindererziehungszeiten werden entsprechend berücksichtigt.
Mit freundlichen Grüßen
Team Trittin