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Jürgen Trittin
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Frage von Charlotte S. •

Frage an Jürgen Trittin von Charlotte S. bezüglich Umwelt

S.g. Herr Trittin,

bezüglich des Ausbaus der Stromtrassen im Rahmen der Energiewende fragt man sich, ob unsere Politiker auch bedacht haben, in wie weit dieser massive Trassenausbau gesundheitliche Schäden für die in den betroffenen Regionen lebenden Menschen bedeutet und wie diese Trassen die Tierwelt & Pflanzenwelt erheblich und nachhaltig schädigen.

Man hat zunehmend das Gefühl, dass die Bundesregierung diese überstürzte Energiewende chaotisch, kopflos und ohne Rücksicht auf Verluste durchpeitscht - zum Nachteil der Menschen in diesem Land.

Außerdem bedeutet der Trassenausbau eineTeilenteignung der betroffenen Hauseigentümber - man spricht von ca. 30% Wertverlust - wie sollen Ihrer Meinung nach die Immobilienbesitzer entschädigt werden?

Warum wird über die Erdkabel-Variante überhaupt nicht diskutiert ?

MfG
C. Strauss

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Strauss,

sicherlich muss man dieser Bundesregierung anlasten, dass sie die Energiewende nicht kann und nicht will. Dadurch entsteht der chaotische und überstürzte Eindruck, der teilweise auch der Realität entspricht. Dies ändert aber weder an der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Energiewende etwas, noch daran, dass die Energiewende insgesamt sehr erfolgreich ist.

Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass ein Großteil der Investitionen notwendig geworden sind, egal ob mit oder ohne Energiewende. Gerade der Netzausbau wird weniger durch die Energiewende als durch den Investitionsstau verursacht. Seit Jahrzehnten wurde nicht in die Netze investiert, daher der heutige Ausbaubedarf.

Wir haben uns auch intensiv mit den möglichen negativen Folgen des Netzausbaus beschäftigt. Daher wurde bei der Planung schon viel Wert darauf gelegt, die Belastungen für Anwohner möglichst gering zu halten.

Die grüne Bundestagsfraktion hat sich sehr für eine Erdverkabelung eingesetzt, konnte sich aber mit ihrer Position nicht durchsetzen. Aber auch der Plan der Bundesregierung sieht den Einsatz von Erdverkabelung bei wohnortsnahen Trassen vor.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Trittin