Frage an Jürgen Trittin von Georg M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Trittin,
bis 2017 soll es 2,2 Mio. Zuwanderer geben.
Wie u.a. der Spiegel berichtet, siehe diesen Link:
Halten Sie diese Entwicklung für richtig?
Es kommen nicht nur hochqualifizierte Menschen. Viele der Zuwanderer werden selbst von Arbeitgebern ausgenützt.
Auf jeden Fall bedeutet das mehr Konkurrenz, wenn es um Jobs und Wohnungen geht.
Viele Jobcenter puaschalieren z.Z. die Mietkosten, viele ALG II-Empfänger müssen von ihrem Regelsatz noch Geld dazu zahlen.
Ich habe einen handwerklichen Beruf erlernt, darf meinen Beruf aber nicht mehr ausüben. Weder das Arbeitsamt noch sonst jemand, haben mir eine Perspektive gegeben.
Auch wird eine Zweitausbildung vom Jobcenter nicht gefordert, auch nicht durch einen Hartz IV-Zuschuss.
Warum holt man immer mehr Menschen ins Land, anstatt die Menschen marktnah zu qualifizieren, die es nötig haben?
Ich habe Fibromyalgie, weiß nicht mehr, wie ich meine Rechnungen begleichen soll.Sogar Fahrkosten zu Ärzten muss ich aus dem Regelsatz bezahlen, da es der Krankenkasse nicht möglich ist diese zu bezahlen und auch das SGB II keine solche Erstattungsmöglichkeit hergibt.
Alles was das Jobcenter will: Bewerbungen schreiben und andere Maßnahmen, die seit Jahren zu keinem Erfolg führen.
Selbst die Bewerbungskosten werden oftmals nicht bezahlt bzw. nur pauschaliert bezahlt.
Können Sie verstehen, dass man vor so einem Hintergrund skeptisch ist, wenn es ständig um mehr Zuwanderung geht?
Noch dazu wo doch jeder weiß, dass die Arbeitslosenstatistik hinten und vorne nicht stimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Mayer
Sehr geehrter Herr Mayer,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Zunächst möchte ich mein Bedauern über Ihre gesundheitliche Situation ausdrücken. Ich hoffe, dass Sie bald wieder gesund werden.
Wenn ich Ihre Schilderungen richtig verstanden habe, dann hat die künftige Zuwanderung und ihre persönliche Situation nichts miteinander zu tun. Sie können aus gesundheitlichen Gründen momentan nicht am Erwerbsleben teilhaben. Das hat aber nichts mit der Zahl der Zuwanderer zu tun.
Ungeachtet dessen steuert Deutschland geradewegs auf einen Arbeitskräftemangel zu, nicht nur bei den qualifizierten Berufen. Angesichts der im internationalen Vergleich extrem niedrigen Geburtenziffern werden sich die Herausforderung des demographischen Wandels weiter zuspitzen. Zuwanderer können diese Herausforderungen abmildern, auch wenn daraus mglicherweise andere Probleme entstehen, z.B. dass in den südeuropischen Ländern qualifizierte Menschen fehlen.
Dass innerhalb der Europischen Union Menschen arbeiten und leben können, wo sie wollen, ist eine große Errungenschaft der europäischen Einigung. Wir tun gut daran, diese Errungenschaft beizubehalten - in unser aller Interesse.
Ich wünsche Ihnen nochmal alles Gute und eine baldige Genesung.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Philip Bohle