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Jürgen Trittin
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von werner b. •

Frage an Jürgen Trittin von werner b. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

hallo herr trittin,

sie haben sahra wagenknecht vorgewurfen, sie wäre nicht links und auch noch unsozial, weil sie nicht mit ihnen für mehr geld für griechenland stimmt.
konnten sie persönlich erkennen, das bisherige hilfsgelder, die nach griechenland flossen oder meinetwegen auch nach spanien, wenigstens nur ein bischen, die lebenslage der menschen verbesserte ?
ich habe die vermutung, es wird eher schlechter.
mit jedem paket muß der kleine grieche, aber auch der deutsche steuerzahler den gürtel enger schnallen, das ist einfach unverantwortlich beiden gegenüber. da muß eine umkehr in der politik her, die bekommt man aber nicht hin, wenn man immer wieder geld in was hinein pumpt, wo scheinbar der boden weg ist. irgendwann stellt man fest, das nur noch eine richtiger schuldenschnitt hilft, den die linkspartei schon vor jahren forderte, als sie noch nicht so weit waren, damals wäre das ganze billiger gewurden, nur wenn er jetzt kommt nächstes jahr oder wann, dann wird es richtig teuer, da müssen wir bluten was das zeug hält.
warum machen sie nicht druck auf die kanzlerin und fordern auch, das millionäre an der krise in griechenland beteiligt werden.
da muß man sie fragen, sind sie noch links und sozial ?

Portrait von Jürgen Trittin
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Braun,

Sahra Wagenknecht scheut sich vor der Antwort auf die Frage, was denn ihre Alternativen kurzfristig sind. Wenn keine neuen Gelder freigegeben werden, dann kann der griechische Staat weder LehrerInnen noch PolizistInnen bezahlen noch andere öffentliche Aufgaben erfüllen. Die Linke macht sich wie so oft einen schlanken Fuß und verharrt in einer verantwortungslosen Blockadehaltung. Wenn ihre reine Lehre nicht realisiert wird, dann stellt sie sich schmollend in die Ecke. So kann gute Politik aber nicht funktionieren.

Wir stimmen überein: Griechenland hat schon lange kein Ausgaben- sondern ein massives Einnahmeproblem. Das ignoriert Angela Merkel. Ihr Mantra lautet: sparen. Das wird aber Griechenland und die Menschen dort nur noch weiter in die Krise stürzen. Eine Umkehr ist notwendig: Investitionen in Wachstum und Beschäftigung und ein Steuerpakt für Europa, damit Steuerhinterziehung und -flucht endlich ein Ende haben.

Anbei finden Sie einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, in dem unsere Argumentation aufgeführt wird: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/117/1711731.pdf < http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/117/1711731.pdf >

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter http://www.gruene-bundestag.de/themen/euro/der-wahrheit-ein-stueck-naeher_ID_4386550.html < http://www.gruene-bundestag.de/themen/euro/der-wahrheit-ein-stueck-naeher_ID_4386550.html >

 
Mit freundlichen Gren
 
i.A. Philip Bohle

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Jrgen Trittin MdB