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Jürgen Trittin
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Frage von Daniel S. •

Frage an Jürgen Trittin von Daniel S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Trittin,

ich bin Vater eines schwer Herzkranken Kindes, als solcher mussten ich erleben das uns letztes Jahr die gesetzliche Versicherung die Krankenversicherung unseres Sohnes aus Kostengründen ablehnte. Einen ähnliche Fall mussten wir als Eltern auf der Kindeekardiologie in Göttingen wieder hören. Was tun die Grünen für Familien die aufgrund der schweren Erkrankung Ihrer Kinder in Not geraten. Oftmals verlieren die Mütter aber auch die Väter Ihre Arbeit weil sie beim kranken Kind in der Klinik bleiben. Was tun sie für den Erhalt der Kinderherzklinik in Göttingen. Wissen sie was eine Familienorientierte Rehabilitation FOR ist? Warum müssen Kinder die vermeidlich inkludierten Unterricht zur nullten Stunde in der Schule sein und bekommen Unterricht in den Stunden 7-10 abgesondert? Warum bekommen Leher in der Grundschule gesagt Ihr dürft von 25 Kindern nur 1 auf eine Förderschule schicken? Warum werden Förderschullehrer von Förderschulen an andere Schulen abgezogen um dort Lehrermangel zu beseitigen. Ist das nicht sparen auf den Rücken von Förderbedürftigen Schülern?

Vielen Dank Daniel Senger

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Senger,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Situation herzkranker Kinder und ihrer Eltern.

Dass Familien mit einem herzkranken Kind unter einer besonderen Belastung stehen, ist auch für Außenstehende nachvollziehbar. Solch eine Krankheit prägt die Lebensführung der betroffenen Familie auf Dauer. Umso wichtiger ist es, dass die Eltern und ggf. auch die Geschwister in den therapeutischen Prozess einbezogen werden. Die von Ihnen angesprochene Familienorientierte Rehabilitation verfolgt genau diesen Ansatz. Ihre Anwendung und Verbreitung wird deshalb auch von uns Grünen befürwortet.

In Ihrer Anfrage schreiben Sie, dass die gesetzliche Versicherung die Krankenversicherung Ihres Sohnes aus Kostengründen abgelehnt habe. Das dürfte eigentlich nicht vorkommen. Sind die Eltern gesetzlich krankenversichert, sind die Kinder von Geburt an automatisch beitragsfrei mitversichert. Die gesetzlichen Krankenkassen haben keine rechtliche Handhabe, ihre Aufnahme abzulehnen. Allerdings kommt es vor, dass Krankenkassen die Kostenübernahme für genehmigungspflichtige Leistungen ablehnen. Zu diesen Leistungen, für die eigens ein Antrag gestellt und von der Kasse genehmigt werden muss, gehört auch die Familienorientierte Rehabilitation. Sollten Sie einen solchen Antrag gestellt und die Kasse diesen abgelehnt haben, empfehle ich Ihnen, sich mit der Kinderherzklinik Göttingen zu beraten und ggf. einen erneuten Antrag zu stellen. Wir haben Kontakt mit dem Leiter der Klinik, Herrn Dr. Thomas Paul, aufgenommen. Er hat uns versichert, dass er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Eltern der bei ihnen behandelten Kinder bei der Antragstellung beraten würden.

In dem Gespräch hat Herr Dr. Paul übrigens auch mitgeteilt, dass der Erhalt der Kinderherzklinik, den Sie in ihrer Mail ansprechen, nicht in Frage steht. Die Abteilung sei wirtschaftlich gesund. Sie könnten sich aber gerne an Ihn wenden, wenn Sie weitere Fragen in diesem Zusammenhang hätten (Tel. 0551-396203).

Als weiteren Ansprechpartner möchte ich Ihnen den Bundesverband Herzkranker Kinder e.V. empfehlen. Der hat auch eine Beratungshotline. Dort berät Herr Sören Seidel betroffene Eltern. Sie erreichen ihn unter 0241-55946979 oder per e-mail: s.riedel@bvhk.de

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Trittin