Frage an Jürgen Trittin von Sebastian J. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Trittin.
ich bin den Grünen seit langer Zeit als Wähler sehr zugetan.
Programmatisch schreckt mich als Sportschütze immer wieder der Umgang bzw. die Forderungen bezüglich des Waffengesetzes ab.
Nach der Novellierung des Waffengesetzes erlauben wir Schützen ja schon den unangemeldeten Besuch und zeigen uns immer wieder bereit, für einen Konsens im Hinblick auf die öffentliche Sicherheit.
Wäre es nicht an der Zeit, ein Waffengesetz sehr wohl an der öffentlichen Sicherheit auszurichten, aber auch den Konsens mit den Waffenbesitzern zu suchen?
Natürlich sind insbesondere die Amokläufe besonders erschreckend, dennoch bin ich der Ansicht, dass gerade die Menschen, die einen "erweiterten Suizid" begehen, nicht aufzuhalten sind.
Diese finden Mittel und Wege, selbst wenn wir nur noch Wattemesser erlauben.
Ich bitte Sie inständig uns einmal als junge Demokraten zu sehen, als junge Sportler die mit Militarismus nichts zu tun haben wollen und erst recht nicht mit Mördern.
Vielleicht findet sich ein Weg abseits von generellen Verboten, vielleicht versucht man erstmal anders vorzugehen.
Vielleicht gibt es Wege, wie z.B. die Beometrie-Schloss Pflicht für alle neu in den Markt gebrachten Waffen ab 2016.
Ich bedanke mich im vorraus für Ihre Aufmerksamkeit und für eine Antwort
mit freundlichen Grüßen
Sebastian Jakob
Sehr geehrter Herr Jakob,
beim Waffenrecht wollen wir keine "generellen Verbote" wie Sie schreiben, sondern wir fordern, die Verfügbarkeit von Waffen und den Zugang zu Waffen zu erschweren. Der leichte Zugang zu Waffen und Munition hat viele Amokläufe in der Vergangenheit erst ermöglicht.
Deshalb fordern wir unter anderem, Waffen und Munition getrennt aufzubewahren, beim Erwerb von Sportwaffen eine Lagerungsmöglichkeit außerhalb des Hauses vorzuweisen und die Anzahl der Waffen auf den tatsächlichen Bedarf zu begrenzen.
Ich möchte meinen Kollegen Wolfgang Wieland zitieren, der in einer Rede im Bundestag sagte: "Es geht uns nicht um Vorschriften, welches Hobby als gut und welches als schlecht zu gelten hat. Sondern es geht darum, dass Jagd und Schießsport eben mit Waffen ausgeübt werden, die im Fall des Missbrauchs für andere tödlich sind. Aus der Sportwaffe kann die Mordwaffe werden. Das ist eine einfache technische Wahrheit, und das ist eben leider auch zu oft eine tödliche Wahrheit. Und das rechtfertigt es, diese Waffen besonders aufmerksam zu registrieren, zu kontrollieren und
zu reglementieren."
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin