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Jürgen Trittin
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Liane M. •

Frage an Jürgen Trittin von Liane M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Werter Herr Trittin,

wie können Sie es als Fraktionsvorsitzender der Grünen Ihren Wählerninnen und Wählern begründen, an dem Bilderberger-Treffen 2012 teilzunehmen?

Die Behauptung, es handele sich bei dem Treffen um eine private Veranstaltung, ist unzureichend und missverständlich. Eine jährliches dreitägiges Treffen von über 100 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Finanzwelt setzt immer auch (politische) Gestaltungsabsichten voraus. An diesen Entscheidungen/ Weichenstellungen hat die Öffentlichkeit ein Recht auf Teilnahme und Transparenz!

Weshalb verpflichten sich die Teilnehmer der Veranstaltung zum Schweigen?

Dieses Vorgehen widerspricht dem demokratischen Selbstverständniss eines Bundestagsabgeordneten der Bundesrepublik Deutschland. Sie tragen Ihren Wählerinnen und Wählern gegenüber eine Verantwortung und sollten in dieser Angelegenheit voranschreiten und kursierende Verschwörungstheorien der "Bilderberger" ad absurdum führen. Dies geht nur mit Offenheit und Aufrichtigkeit! Seien Sie mutig, ihre Wählerinnen und Wähler sowie zukünftige Unterstützer werden es ihnen danken!

Viele Grüße

Liane
Eine verunsicherte Wählerin Ihrer Partei

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Müller,

zu meiner Teilnahme an der Bilderbergkonferenz habe ich ausführlich auf meiner Homepage Stellung genommen. Die Antworten auf viele Fragen, die mich hierzu erreicht haben, können Sie hier nachlesen:

http://www.trittin.de/texte/papiere/20120605_bilderberg.shtml?navanchor=1110011

Da auf dieser Konferenz keine Entscheidungen oder irgendwelche Weichenstellungen getroffen wurden, sondern dieses Treffen sich nicht sehr von anderen Konferenzen unterschieden hat, gibt es auch nichts, über das ich schweigen müsste. In meiner Stellungnahme habe ich ja auch bereits erklärt, über welche Themen gesprochen wurde und welche Thesen ich dort -- wie auch woanders -- zum Thema Eurokrise vertreten habe. Dies habe ich getan, weil mir Offenheit und Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern am Herzen liegen und ich keinen Grund sehe, warum man zu diesem Treffen irgendetwas verheimlichen müsste. Genauso wenig sehe ich aber einen Grund für irgendwelche Kontakt- oder Gesprächsverbote.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Trittin