Frage an Jürgen Trittin von Guntram S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Trittin,
ist es überhaupt verfassungskonform, die Ehe seitens der Politik zu vereinnahmen und sie zum Instrument politischer Machenschaften zu machen, wie das seit Ende der 60er Jahre passiert?
Die Ehe ist ja im ursprünglichen Sinne kein "Rechtsinstitut" sondern ein RELIGIÖSER Begriff. Dass das juristische Gewerbe ihn leider seit einigen Jahrzehnten durch die Reduzierung auf eine Wirtschaftsgemeinschaft abwertet ist für redliche Bürger auch einmal diese Frage wert:
Wann fordern Sie endlich die Abschaffung der standesamtlichen Ehe als Wirtschaftsgemeinschaft und damit die Abschaffung des Missbrauchs der Familie/Beziehungen durch parteipolitische, juristische und psychologische Wirtschaftsinteressen?
Das wäre doch vermutlich die GERECHTESTE LÖSUNG! Und vielleicht auch etwas ehrlicher gegenüber den Schwulen und Lesben, bei deren Scheidungen ja auch nur weitere Abzockmöglichkeiten für Dritte geschaffen würden ...
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guntram Seiß
Sehr geehrter Herr Seiß,
die Trennung von Kirche und Staat macht es erforderlich, dass auch außerhalb von Kirchen Ehen geschlossen werden können, wenn sich die Ehepartner nicht kirchlich trauen lassen möchten. Außerdem gibt es durch den Ehevertrag die Möglichkeit wirtschaftliche Interessen zu regeln.
Die wirkliche Herausforderung ist eine geschlechtergerechte Gesellschaft. Wir treten schon lange u.a. für die gleichgeschlechtliche Ehe, eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote, eine Abschmelzung des Ehegattensplittings und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft ein. Wir wollen Frauen eine eigenständige Existenzsicherung ermöglichen. Wir arbeiten nicht an der rechtlichen Abschaffung der Ehe, sondern an einem grünen Neuen Gesellschaftsvertrag .
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin