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Jürgen Trittin
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Frage von Christian S. •

Frage an Jürgen Trittin von Christian S. bezüglich Umwelt

Einen Schönen guten Tag Herr Trittin !

Wie wissen Sie es zu begründen, dass in Deutschland keine Hochsicherheitsendlager für Atommüll gebaut werden ?
Weshalb geht man hartnäckig davon aus man müsse es in bestimmte Gesteinsschichten einlagern ?

Ich wäre Ihnen über eine möglichst ausführliche Antwort sehr verbunden.

Vielen Dank Vorab !

Chr.Simon

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Simon,

der Begriff Hochsicherheitsendlager ist mir nicht bekannt. Angesichts der öffentlichen Diskussion kann ich nur vermuten, dass sie damit den Vorschlag meinen, bei dem Atommüll in (oberirdischen) Bunkern eingelagert wird.

Diese sogenannte Rückholbarkeit haben wir intensiv diskutiert. Wir sind uns mit allen Fachleuten einig, dass eine solche Lösung nicht sinnvoll ist. Der Atommüll wird dann für Menschen zugänglich gelagert. Dies bedeutet, dass der Atommüll dem leichten Zugriff ausgesetzt ist und darüber hinaus man keinen Abschluß von der Umwelt hat. Vor allem die Frage der Wasserwegsamkeit spielt hier eine große Rolle.

Für die Lagerung in tiefen geologischen Schichten spricht vor allem, dass man sich hier auf eine vorhersehbare Geologie verlässt und nicht auf eine nicht vorhersehbare Entwicklung der Gesellschaft. Darüber hinaus ist während der Einlagerungszeit die durchaus 50 bis 80 Jahre beträgt eine Rückholbarkeit gewährleistet. Wir treten darüber hinaus dafür ein, dass eine Bergung des Atommülls durch Bau eines neuen Bergwerks mindestens für 500 Jahre sicher gestelllt werden muss.

Durch diese Maßnahmen ist ausreichend sicher gestellt, dass man Fehler bei der Einschätzung der Sicherheit des Endlagerbergwerkes sowie neue technologische Entwicklungen für lange Zeit noch berücksichtigen kann, ohne nachfolgenden Generationen das Problem des Atommülls und einer möglichen unbeabsichtigten Kontamination auszusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Trittin