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Jürgen Trittin
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Frage von Wolfgang P. •

Frage an Jürgen Trittin von Wolfgang P. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Trittin

Sie sind für mich einer der besten und kompetentesten Politiker des aktuellen Bundestages. Es wird in Ihrer Partei sehr viel über Ökologie, Nachhaltigkeit und Transparenz gesprochen. Es gibt aber noch ein paar kleine Dinge auf dieser Welt, die Sie auch nachdenklich stimmen sollten.
Wie Ihnen bekannt sein müsste, ist es durchaus gängige Praxis, dass u.a. illegal eingeschlagenes Holz aus osteuropäischen Staaten seinen Weg in deutsche öffentliche Bauten findet. Ich frage mich, wie das möglich ist?? Ferner Frage ich mich, ob es tatsächlich notwendig ist, dass aber auch legal eingeschlagenes Holz, insbesondere Birke aus den gleichen Regionen in den Ausschreibungstexten deutscher Baubehörden steht. Bevor man das Holz aus russischen oder auch finnischen Wäldern nach Mitteleuropa karrt, sollte man doch mal bitte schön darüber nachdenken, dass auch einheimische Hölzer, insbesondere die Mutter des Waldes, die Buche, hier nachhaltig und ökologisch genutzt werden kann. Kann die Politik hier Einhalt gebieten oder Rahmenbedingungen ändern?

Mit freundlichen Grüssen

W. Pink

Portrait von Jürgen Trittin
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Pink,

der illegale Holzeinschlag ist ein großes Problem. Durch entsprechende internationale Abkommen und die Einführung eines Zertifikatites (FSC) konnte der illegale Holzeinschlag wirksam begrenzt werden. Leider bleibt die aktuelle Bundesregierung bei der Umsetzung weit hinter dem Notwendigen zurück. Gerade die Überarbeitung der Beschaffungsrichtlinien ist bisher auf der Strecke geblieben. Dies verhindert bei Ausschreibungen Standards (wie Zertifikate) zur Bedingung zu machen. Häufig arbeiten aber auch die Beschaffungsstellen und öffentlichen Ämter unzureichend. Daher haben wir in zahlreichen Kommunen auf eine Überarbeitung der Beschaffungsrichtlinien hingewirkt und bei Ausschreibungen auf entsprechende Standards bestanden.

Gerade die Nutzung lokaler sowie ökologisch sinnvoller Ressourcen sollte bei der Beschaffung eine wichtigere Rolle spielen dürfen. Aber auch bei der Förderung der regionalen Wertschöpfung herrscht in der Regierungskoalition Desinteresse. Die Förderung von schonender Wandbewirtschaftung wird leider vernachlässigt.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Trittin