Frage an Jürgen Trittin von Dirk F. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Tritin,
die Staatsschulden sind erdrückend, die EURO-Krise wird uns noch überwältigen, die demographische Entwicklung läßt für unsere Renten gar nichts Gutes erwarten.
Gleichzeitig erwirtschaften die Unternehmen große Gewinne.
Von einer gerechten Verteilung im Sinne der sozialen Marktwirtschaft kann nicht mehr die Rede sein. Für die Jüngeren eben auch keine Planungssicherheit, wenn es um Familienplanung geht usw.
?Wie stehen Sie, bzw. die Partei dazu?
Mir fehlt ein wenig auch die öffentl. Darstellung/Präsenz zu obigen Themen, insbesondere, wo unsere Regierung jetzt anfängt sich mit dem Ausstieg zu befassen.
Freundliche Grüße
Dirk Foerster
Sehr geehrter Herr Foerster,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Tatsächlich dürfen wir trotz des wichtigen Themas Energieversorgung und Atomausstieg nicht vergessen, welche anderen Herausforderungen wir uns als Gesellschaft noch stellen müssen. Soziale Gerechtigkeit ist ein Thema, das für uns Grünen seit langem sehr wichtig ist. Anders als schwarzgelb oft suggerieren, sind wir eben keine ein-Themen-Partei.
Sie haben recht, die Vermögensverteilung ist nicht fair in Deutschland. Dieser Zustand wird sich weiter verschärfen. Erst vor wenigen Tagen gab es neue Zahlen, nach denen die besonders Wohlhabenden sehr viel erben werden, die finanziell schwachen Menschen sehr wenig. Deshalb wird die ungleiche Vermögensverteilung in den kommenden Jahren zunehmen. Auch die Unternehmensgewinne haben sich erholt nach den Krisenjahren. Die deutsche Exportwirtschaft ist wieder in Schwung gekommen.
Wir wollen, dass die starken Schultern einen größeren Beitrag für das Gemeinwesen leisten als das aktuell der Fall ist. Deswegen fordern wir eine Vermögensabgabe für Superreiche, die Anhebung des Spitzensteuersatzes, eine Ausweitung der Erbschaftsteuer und die Streichung von Subventionen - besonders die ökologisch schädlichen - für die Wirtschaft. Mit dem zusätzlichen Geld wollen wir zum einen den Haushalt konsolidieren, zum anderen öffentliche Leistungen verbessern. Denn davon profitieren vor allem finanziell schlechter gestellte Personen. Steuersenkungsversprechen a la FDP liegen uns fern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.gruene-bundestag.de à Themen à Steuern.
Mit freundlichen Grüßen
i.A Philip Bohle