Frage an Jürgen Trittin von Ursula P. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Petersen,

Die Förderung der Solarenergie in Deutschland ist eine große Erfolgsgeschichte. Der Ausbau der Photovoltaik muss in Deutschland unbedingt weitergehen -- und zwar: zuverlässig und schnell! Wir sind noch lange nicht am Ende der Entwicklung.

Seitdem das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft ist, kann die daraus gewonnene Vergütung regelmäßig abgesenkt werden. Zum Jahresbeginn 2011 wurde die Vergütung sogar um dreizehn Prozent abgesenkt. Dass dies möglich ist, zeigt, dass die Markteinführung von Solarenergie funktioniert.

Da Solarstromanlagen in den vergangen Jahren, was die Herstellung und Montage angeht, sehr viel billiger geworden sind, können Solarstromerzeuger an guten Standorten hohe Renditen erwirtschaften. Sie können den Solarstrom entweder selbst nutzten oder aber verkaufen, was teilweise schon über das erforderliche Maß des Kaufanreizes hinaus geht. .

Wir Grüne befürworten die Anpassungen der Solarstromvergütung, allerdings mit Augenmaß. Das heißt, es muss natürlich auch weiterhin möglich sein, neue Solaranlagen wirtschaftlich zu betreiben. Zusätzliche Absenkungen der Vergütung sollen daher nur unter der Voraussetzung erfolgen, dass der Photovoltaik -Investitionsmarkt stabil bleibt.

Ein weiteres ungebremstes Wachstum der Photovoltaik (PV) würde dazu führen, dass bereits dieses Jahr mehr als 10.000 Megawatt PV-Leistung zugebaut würden, nächstes Jahr vielleicht schon 15.000 Megawatt. Dafür sprechen schon die erfreulich rasch sinkenden Produktionskosten. Neben Problemen in manchen Verteilnetzen mit besonders hohem PV-Anteil, würde ein derart hoher Zubau -- und entsprechend anwachsenden EEG-Kosten -- den Kritikern der Solarenergie und denjenigen, die die alten Stromerzeugungskartelle verteidigen, in die Karten spielen. So gab es bereits eine Reihe von Rufen nach einer Deckelung des PV-Ausbaus - sogar angesichts der schrecklichen Ereignissen in Japan -, die wir strikt ablehnen.

Mit einem Förderdeckel wäre der Zusammenbruch des PV-Marktes in Deutschland programmiert. Dies kann sich, abgesehen von den Lobbyisten der Atomkonzerne, aber niemand wünschen.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Trittin