Frage an Jürgen Trittin von Lukas B. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Trittin,
ich bitte Sie um die präzise Beantwortung folgender Fragen:
1. Sind Sie für eine sofortige Abschaltung aller AKW? Wenn nein, warum?
2. Berechnungen und Ihren eigenen Aussagen im Bundestag zufolge wird ein Ausstieg aus der Kernkraft einen Einfluss auf die Energiekosten haben. Welches Konzept legen Sie vor, um die Energiekostensteierungen zu begrenzen. Sollten Sie dies nicht planen, mit welchen Argumenten vermitteln Sie die erhöhten Stromkosten?
3. Sind Sie für die sofortige Modernisierung und Erweiterung des Stromnetzes, um den Transfer von bspw. Windenergie aus dem Norden nach Süden möglich zu machen? Wenn nein, warum? Was tun Sie innerparteilich dafür, dass Protestbegehren gegen solche Projekte gestoppt werden, um die Energieversorgung zu verbessern?
Ich freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Lukas Bennemann, M.Sc.
Sehr geehrter Herr Bennemann,
wir sind für die sofortige Stilllegung der ältesten Reaktoren sowie des unsicheren Reaktor Krümmel. Darüber hinaus muss die Laufzeitverlängerung zurück genommen werden, damit das AKW Emsland nciht bis über 2050 hinaus am Netz bleibt mit Betreibszeiten von dann 63 Jahren. Es müssen auch heute die Vorraussetzungen dafür geschaffen werden um die restlichen AKWs innerhalb der nächsten Legislaturperiode vom Netz zu nehmen.
Sicherlich wird der Umbau der Energieversorgung auch höhere Kosten mit sich bringen, aber diese höheren Kosten z.B. für den Netzausbau fallen auch an, wenn man die AKWs weiter laufen lässt. Darüber hinaus ist ein schneller Umstieg auf Erneuerbare Energien insgesamt volkswirtschaftlich günstiger als ein abwarten. Durch unsere Maßnahmen zum Stromsparen und zur Efiizinz sinkt der Verbrauch und die Mehrkosten halten sich sehr in Grenzen.
Der Prostest gegen die Stromtrassen wird nicht von den Grünen oder den Umweltverbänden getragen, sondern von den Bürgern vor Ort. Im Bereich meines Wahlkreises sind es vor allem CDU-Kommunalpolitiker, die sich gegen die Stromtrassen und dabei vor allem gegen Freileitungen und für Erdkabel einsetzen. Hier leigt auch unser Ansatz. Mit den Bürgern muss frühzeitig und transparent gesprochen werden, ihre Bedenken aufgenommen und Lösungen gesucht werden. Wer von oben etwas etnscheidet, ohne den Bürgern zuzuhören hat ein Problem. Es gibt eine Reihe von Projekten, die gezeigt haben, dass man mit den Bürgern viel erreichen kann z.B. ein Pumpspeicherwek in den Schwarzwald zu bauen. Während in Attdorf dies auf Widerstand stößt, kann EnBW mit Bürgerdialog sein Projekt umsetzen.
Mit freundlichem Grüßen
Jürgen Trittin