Frage an Jürgen Trittin von Thomas S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Trittin,
in der Öffentlichkeit wurde die Frage an Sie herangetragen, warum Sie nicht in Ihrer Amtszeit als Umweltminister die Suche nach Atommüll-Endlagerstätten gemäß der 2002 an Sie übergebenen Ergebnisse des AK-End ausgelöst haben. Die Antwort sind Sie leider schuldig geblieben. Warum haben Sie dies unterlassen?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stabenow
Sehr geehrter Herr Stabenow,
vielen Dank für Ihr Schreiben.
Bis 1998 wurde die Endlagerung vor allem unter dem Gesichtspunkt voran getrieben, einen Nachweis für das Handeln und damit eine Legitimation für den Betrieb der Atomkraftwerke zu erhalten.
Der Standort Gorleben wurde politisch festgelegt und die bei den Untersuchungen dort, wurden die Probleme zur Seite geschoben. Die notwendige Prüfung von Alternativen erfolgte aus politischen Gründen nicht. Daher berief ich den AK End ein, ein Gremium von Gegnern und Befürwortern der Endlagerung in Gorleben, damit diese wirtsgesteins- und standortunabhängige Kriterien für ein Endlager erarbeiten. Da diese Grundlage fehlte. Andere Grundlagen wurden parallel dazu im BfS erarbeitet. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde anhand des Ergebnisses ein Standortsuchgesetz erarbeitet, dass ich 2005 vorgelegt habe. Die Große Koalition hat dies aber nicht, wie in ihrem Koalitionsvertrag vorgesehen, umgesetzt. Seid 2005 gibt es keine Fortschritte in der Endlagerfrage sondern nur Rückgriffe auf völlig unzulängliche Planungen aus den 70er und 80er Jahren.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin