Frage an Jürgen Trittin von Werner R. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Trittin (es fällt mir schon schwer, Sie so kultiviert anzusprechen),
und trotzdem stelle ich meine Frage: Sie haben in einem "Bericht aus Berlin" mit Herrn Deppendorf (Ende 2010) erklärt, dass die Grünen nur dann den dringend notwendigen Ausbau der Leitungsnetze NICHT blockieren, wenn die Laufzeitverlängerungen für Kernkraftwerke zurück-genommen werden. Das heißt aber doch im Umkehrschluss, dass es Ihnen in der Sache völlig egal ist, wie es mit der Durchleitung des Stroms aus alternativer Produktion weitergeht, Haupt-sache, Sie haben sich gegen Ihre "Lieblingsfeinde" ( und das sind ja seit Jahrzehnten die Energiekonzerne) durchgesetzt.
Bleiben Sie also in dieser eminent wichtigen Frage zum Umbau der Energieversorgung bei dieser Aussage?
Werner Rosenbaum
Sehr geehrter Herr Rosenbaum,
uns geht es nicht darum etwas zu verhindern, nur weil die Bundesregierung etwas anderes will. Hier stellt sich vor allem die Frage, wie man Akzeptanz für eine Maßnahme schafft. Es sind ja nicht vor allem meine Parteifreunde, die sich gegen die neuen Stromtrassen wenden, sondern Menschen aus allen Schichten und Parteien. In meiner Heimatregion bei Göttingen sind es vor allem die CDU-Bürgermeister, Ortsvorsteher etc. die sich gegen die Stromtrasse wenden.
Akzeptanz kann man aber nur mit einer akzeptierten Energiepolitik - und die Bürger wollen überwiegend keinen Atomstrom - und einer hohen Transparenz und Dialogbereitschaft schaffen. Dazu sind aber die Netzbetreiber meist nicht bereit und die Planungsverfahren sind intransparent.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin