Frage an Jürgen Trittin von Axel S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Trittin,
im Rahmen der Bewertung des aktuellen Atomgipfels haben Sie haben heute, 14.April 2010, im Deutschlandfunk davon gesprochen, dass der Forschungsreaktor in Garching bei München Uran anreichere. Nach meiner Information nutzt der Forschungsreaktor nur gewisse Mengen an hochangereichertem Uran, ist aber in keiner Weise dazu in der Lage, Uran anzureichern und hochangereichertes Uran selbst herzustellen. Wie Sie sicher wissen, sind hierzu sind gigantische Anlagen nötig, und ich dachte bislang, dass der Forschungsreaktor in Garching über solche Anlagen nicht verfügt.
Meines Erachtens sind die Nichtverbreitung und Vernichtung von atomwaffenfähigem Material ein extrem wichtiges Thema. Wenn nun andererseits, wie sie sagen, atomwaffenfähiges Material in Garching hergestellt wird, würde ich mir Sorgen machen. Können Sie die Sachlage kommentieren?
Mit freundlichen Grüßen
Axel Saalfeld
Sehr geehrter Herr Saalfeld,
da muss ich mich wohl leider versprochen haben. In der Tat nutzt der Forschungsreaktor Garching hochangereichertes Uran, stellt dieses aber nicht her.
Meine Kritik richtete sich jedoch gegen die Nutzung hochangereicherten Urans im Forschungsreaktor Garching II. Weltweit werden und wurden Forschungsreaktoren auf niedrig angereichertes Uran umgerüstet. Die Bundesregierung und die Betreiber weigerten sich jedoch entgegen aller Versprechungen, die Umrüstung auf niedrig angereichertes Uran vorzunehmen.
Deutschland ist international in der Proliferationsdebatte unglaubwürdig, wenn es die Gefahren des nuklearen Terrorismus anmahnt, aber von der anhaltenden Produktion von Atommüll und nuklearem Material und vom Export von Nukleartechnologie schweigt.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin